Die Idee gibt es schon einige Jahre: Wegen der zunehmenden Nachfrage nach Urnenbestattungen hatte der Seniorenbeirat einst angeregt, ein Kolumbarium auf dem Bergedorfer Friedhof bauen zu lassen.

. Solche Urnenwände gelten als günstige Alternative zum Urnengrab: Die Gefäße mit der Asche der Verstorbenen werden dort in kleinen Nischen platziert. Erste Pläne für ein solches Kolumbarium auf dem Bergedorfer Friedhof liegen nun vor - Mittwoch wurden sie im Grünausschuss diskutiert.

Die seit Jahren kaum genutzte Leichenhalle für diese Zwecke umgestalten zu lassen, war der Auftrag an die Architekten der Altonaer Bürogemeinschaft "Studio Total". Kein leichter Ansatz, handelt es sich bei der Leichenhalle doch um einen sehr sachlichen Zweckbau, der zurzeit nur noch in einem Seitentrakt ein Büro und eine öffentliche Toilette beherbergt. Die Umgestaltungsideen der Architekten fanden bei den Ausschusspolitikern jedoch große Zustimmung: Neue Fenster sollen viel Licht in den Raum lassen, gleichzeitig sollen aber auch schöne Details wie die alten Deckenleuchten erhalten bleiben.

Gegenüber einer Sitzreihe befinden sich die Urnenwände: "Das sind drei Taschen, die sich zur Raummitte öffnen", erklärte Architekt Gregor Patchovsky. Details wie das Material - Holz oder Messing - sind noch veränderbar, auch ob und wie etwa Blumenhalter an die Vierecke angebracht werden könnten.

Nur kleine Anregungen gab es von den Ausschussmitgliedern und dem dazugeladenen Seniorenbeirat. Die wesentlichen Züge der Planung, die auch eine Sanierung des Seitentrakts mit Büro und WC vorsieht, wurden einstimmig beschlossen.

Um die Kostenfrage wurde indes mit voller Absicht ein großer Bogen gemacht, die Realisierung ist entsprechend offen. "Wir sollten uns erst mal über das Konzept einig sein, es dann bei der Behörde vorstellen", wiegelte Baudezernent Arne Dornquast ab. "Ich würde ungern gleich mit einem Plan B losgehen." Dass die Behörde gleich mit einem Bündel Geldscheine winke, sei so oder so nicht zu erwarten: "Das wird ein ganz zähes Ringen."