Drogenberatung will Projekt für 1000 Jugendliche nach Geesthacht holen, doch noch fehlt der Platz.

Der Trend zum "Komasaufen" unter Jugendlichen sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Zudem erfreuen sich vermeintlich harmlose Wasserpfeifen unter jungen Leuten wachsender Beliebtheit. Um Schüler auf die Gefahren von Alkohol und Tabak spielerisch aufmerksam zu machen, will die Alkohol- und Drogenberatung im Kreis Herzogtum Lauenburg das Projekt "Klarsicht Schleswig-Holstein" nach Geesthacht holen. Nach fast einem Jahr Wartezeit soll der im ganzen Land gefragte Mitmachparcours vom 12. bis 16. Januar erstmals in der Stadt aufgebaut werden, rund 1000 Schüler aus dem gesamten Südkreis werden erwartet. Doch nun könnte das Präventionsprojekt an der Raumfrage scheitern.

"Seit September kennen wir den Termin, seitdem versuchen wir einen geeigneten Raum zu finden", sagt Beatrix Fischer-Kiefer von der Drogenberatung. 100 Quadratmeter werden benötigt. Da der aufwendige Parcours die ganze Woche über aufgebaut bleibt, muss der Raum abschließbar sein. Doch weder Schulen noch Vereine konnten helfen, zu sehr sind die Hallen ausgebucht. Auch die Stadt habe trotz umfangreicher Bemühungen keine Räumlichkeiten zur Verfügung stellen können. "Bei den anderen Stationen des Projektes hat es bislang nie ein Problem mit den Räumen gegeben. Ich hätte nicht gedacht, dass wir daran scheitern könnten", so Fischer-Kiefer. Lediglich das Jugendzentrum im alten Bahnhof hatte konkrete Hilfe angeboten, doch der Raum ist zu klein. "Zudem müsste das Jugendzentrum seinen Betrieb für die Woche unterbrechen."

Jetzt will sich Bürgermeister Ingo Fokken, der erst gestern durch unsere Zeitung von dem Projekt erfuhr, auf die Suche nach einem Veranstaltungsort machen. "Es ist nicht ganz einfach, über so lange Zeit einen geeigneten Raum zur Verfügung zu stellen. Aber ich bin sicher, dass wir noch Erfolg haben werden."

Für die Veranstalter drängt die Zeit, denn die Schulen müssen Busse organisieren und einen Zeitplan entwerfen. "Auch der Versammlungsraum eines Unternehmens wäre geeignet", sagt Pädagogin Fischer-Kiefer. Wer Kapazitäten für das Projekt frei hat, kann sich unter Tel. (0 45 41) 89 17 17 melden.

Die Schüler verbringen etwa 90 Minuten auf dem Parcours. In dieser Zeit werden sie mit Bildern, Informationen, einer Talkshow und Filmen zum Thema Drogen konfrontiert.