Sylt. Rassistisches Gegröle auf Sylt löst eine Welle der Empörung aus. Zahlreiche Politiker finden deutliche Worte. Auch die Sylter Bürgermeisterinnen und Bürgermeister positionieren sich deutlich.

Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Sylter Gemeinden haben sich mit klaren Worten gegen die rassistischen Gesänge vor einem Nachtclub in Kampen auf Sylt gestellt. „Wir haben für diese Gesänge null Toleranz. Dieses Verhalten ist für uns abstoßend und vollkommen inakzeptabel. Wir dulden das nicht“, sagten sie laut Mitteilung am Freitag auf Sylt. Die Gemeindechefinnen und -chefs sowie die Vertreter der Tourismusbetriebe und -verbände würden sich in jeder Form gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Menschenfeindlichkeit wenden. Deshalb begrüßten sie, dass die Betreiber der Bar sehr deutlich Stellung genommen haben.

In dem Statement heißt es weiter: „Auf Sylt leben Menschen aus 113 Nationen friedlich miteinander. Wir begrüßen Touristinnen und Touristen aus vielen Ländern. In diesen Tagen, in denen das Grundgesetz 75 Jahre alt wird, während die liberale Demokratie unter Beschuss steht, möchten wir als Sylt ganz unmissverständlich klar machen: Solche Gäste brauchen nicht noch einmal nach Sylt zu kommen. Sie sind herzlich ausgeladen. Denn wir sind eine weltoffene Insel.“

Am späten Donnerstagabend war der Polizei auf Sylt ein Video zugespielt worden, auf dem offenbar eine Feier auf der Außenterrasse eines Sylter Nachtclubs aufgezeichnet wurde. Darin ist den Angaben zufolge zu sehen, wie einige Menschen rechtsextreme Liedtexte („Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“) singen. Eine Person soll zudem den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben. Der Vorfall ereignete sich nach ersten Erkenntnissen bereits am Pfingstwochenende.