Themen: Anwohnerparken hat zwei überraschende Folgen +++ Nicht alle Latten am Zaun? +++ Sorge um Derbypark: Verhandlung stockt.

Sehr ärgerlich

21. Mai: „Anwohnerparken hat zwei überraschende Folgen. In den Hamburger Bewohnerparkgebieten gibt es positive Effekte. Auch beim Verkehrsaufkommen hat sich etwas getan. Neue Zonen sind vorerst nicht geplant“

Ich finde das Anwohnerparken sehr sinnvoll, die Auswirkungen überraschen mich nicht. Was mich allerdings sehr geärgert hat, ist die Umsetzung. So steht z. B. auf dem Grünstreifen der Max-Brauer-Allee ein P-Schild, was überall in Deutschland bedeutet, dass man hier parken kann. Wenn man an einer bestimmten Stelle aussteigt, kann man überhaupt nicht erkennen, dass dieses Parken eingeschränkt ist, es steht keinerlei Zusatz unter dem P. So kassiert die Stadt Hamburg Menschen ab, die dort nicht wohnen, ohne dass sie auch nur eine Idee haben können, dass sie etwas falsch machen. Sehr ärgerlich!

Merle Runge

Wie soll das bezahlt werden?

18. Mai: „Nicht alle Latten am Zaun? Der Kanzler wirkt dünnhäutig und etwas entrückt – war die SPD nicht einmal eine Partei der Arbeit?“

Vielen Dank für Ihre Kolumne in der Wochenendausgabe. Sie bringen viele Dinge auf den berühmten Punkt. Besonders der Gedanke zum Sozialstaat und dem neokolonialen Weltbild gefällt mir. Auch ich überlege schon seit Langem, wer bzw. wie das immer größer werdende Anspruchsdenken in Teilen unserer Gesellschaft bezahlt werden soll. Wenn Unternehmen zunehmend ihre Standorte aufgeben, um woanders günstiger zu produzieren, frage ich mich, wie die vermeintlichen Ansprüche dieser Gruppen zukünftig finanziert werden sollen. Die Steuereinnahmen sinken ja jetzt schon.

Holger Detlefsen

Wir haben sie gewählt

Vieles in diesem Beitrag stimmt schon so. Meines Erachtens greift er etwas zu kurz. Jahrzehnte wird uns von den Wohlhabenden (Politiker, Unternehmer, Privatiers) vorgelebt, wie man es macht. Wenn dann ein Ex-Kanzler völlig moralbefreit beim lupenreinen Demokraten als Oligarch anheuert oder die Herren/Damen der CDU/CSU sich bei Masken-Deals schamlos bedienen, muss man sich schon fragen, wofür schuftet der Normalbürger. Man hat nicht das Gefühl, dass es um das Wohl des Volkes, sondern um das Wohl der Seinen geht. Steuergelder werden nicht in die Zukunft, sondern oft in unsinnige Vorhaben oder für auf Großindustrie ausgerichtete Dinge ausgegeben (Spritbonus, Offshore, Straßen etc.). Arbeit ist höher besteuert als Kapitalerträge. Alles Dinge, die der Gesellschaft langfristig nicht viel nutzen. Photovoltaik-Anlagen auf jedem Dach und Ladestationen an allen Ecken wären da sinnvoller. Aber was jammern wir? Wir haben sie gewählt und somit nichts Besseres verdient.

Norbert Schnitker

Unfassbar

18. Mai: „Sorge um Derbypark: Verhandlung stockt. Pachtvertrag für Fläche in Klein Flottbek läuft aus. Stadt will Areal kaufen, Eigentümer lehnt ab. Was wird aus Westerpark?“

In welchem Ausmaß sich das Bezirksamt zurzeit über Beschlüsse der Bezirksversammlung hinwegsetzt, ist unfassbar und entbehrt jedweder demokratischen Legitimation. Vielleicht sollte sich die Behörde einmal vor Augen führen, dass sie zur Exekutive, also zur ausführenden Gewalt gehört und die Bezirksversammlung die Legislative bildet, also die Gesetzgebungskompetenz hat. Ein solches Verhalten des Bezirksamts wie bei den Pachtverhandlungen für den Derbypark oder bei den Bauarbeiten in der Reventlowstraße erschüttert den Glauben an die Demokratie, und man könnte sich fragen, ob es überhaupt noch Sinn macht, eine Bezirksversammlung zu wählen.

Karin Wachtel

Auf nach Epsom

Was gibt es da zu verhandeln? Schluss mit dieser Reiterei. Kein Pferd springt freiwillig. Das geht nur mit Dressur, mit der Chance, dass Ross und Reiter sich die Knochen brechen. In Epsom ergötzen sich die Engländer an so was. Wer es unbedingt sehen möchte, auf nach Epsom.

Hans-Emil Schuster, Hamburg

Unverständnis

17. Mai: „Razzia bei Eugen Block – und ein ominöses Wohnmobil. Staatsanwaltschaft ermittelt nun nicht nur gegen Christina Block, sondern auch gegen den Steakhouse-Gründer. Durchsuchung im Hotel Elysée“

Der Bericht über die aktuelle Aktion der Staatsanwaltschaft entsetzt mich. Es gibt ein Urteil eines Hamburger Gerichts, dass die Kinder der Mutter zuspricht. Dieses Urteil setzt Dänemark entgegen einer gültigen EU-Richtlinie nicht um. Jetzt wird Familie Block behandelt wie Schwerverbrecher. Man hätte sich gewünscht, dass die Hamburger Staatsanwaltschaft diesen Enthusiasmus bei der Massenvergewaltigung im Stadtpark an den Tag gelegt hätte. Aber dafür hat es eben nicht gereicht. Das Thema wurde über Jahre geschleppt. Und das fand der Herr Generalstaatsanwalt seinerzeit auch nicht kritikwürdig. Man wundert sich und wendet sich mit Unverständnis ab.

Ralph Klesel

Mehr Rücksichtnahme

15. Mai: „Schanze: Anwohner beklagen zu viel Lärm. Laut Gutachten werden Grenzwerte ständig überschritten. Dennoch dürfen Wirte Parkbuchten weiterhin nutzen“ und 16. Mai: Leserbrief: „Je älter, desto ruhiger“

Herr Rickertsen, ich lebe seit 32 Jahren im Schanzenviertel, welches damals nicht so hip war, wie heute. Es gab so gut wie keine Außengastro, geschweige denn gefühlte 300 24-Stunden-Kioske zum Cornern. Die Mieten waren damals noch bezahlbar, im Gegensatz zu heute in gesamt Hamburg. Ich würde mir wünschen, dass man seitens der Schanzenbesucher mehr Rücksicht nimmt, vor allem wenn man aus beschaulicheren Bezirken anreist, um in der Schanze mal richtig die Sau rauszulassen. Vom Müll und Dreck, die die sogenannte Generation Z hinterlässt, mal ganz abgesehen.

Delia Hinrichs

Vor der eigenen Tür kehren

16. Mai: „Schottland warnt Fußball-Fans vor verspäteten Zügen. Schlechter Ruf der DB reicht bis ins Ausland – Die CDU findet’s peinlich“

Die Aussage von Herrn Ploß, CDU, dass diese Warnung echt peinlich für unser Land ist, kann ich nur unterstreichen. Dieses auf die Ampelkoalition zurückzuführen ist falsch. Die Union hat mit ihren Verkehrsministern zwischen 2002 und 2021, verschärft durch die schwarze Null von Herrn Schäuble, diese Situation verursacht. Diese bei der Planungsdauer großer Infrastrukturprojekte in zwei Jahren aufzuholen ist schlicht unmöglich. Ich empfehle Herrn Ploß, für die Vergangenheit vor der eigenen Tür zu kehren und für die Zukunft durch Aufhebung der Schuldenbremse schnellere Züge zu ermöglichen. Freie Fahrt für Investitionen.

Alwin Mählmann, Poppenbüttel

Positive Aspekte

11. Mai: „Neue Radboxen ‚klauen‘ Parkplätze. Hamburg testet in vier Bezirken moderne Fahrradgaragen auf den Straßen, doch schon zum Start hagelt es Kritik“

Mit dem Artikel wird einmal mehr für Autos öffentlicher Raum gefordert, als sei dies die selbstverständlichste Sache der Welt. Unverständlich für mich, denn gerade der motorisierte Individualverkehr (MIV) beansprucht bereits mit Autobahnen, Straßen und Parkplätzen ein Großteil öffentlicher Flächen, finanziert mit umfänglichen staatlichen Geldern (die KfZ-Steuern reichen da nicht). Demgegenüber ist der Raum für Gehende und Radfahrende sehr begrenzt: Der Querschnitt weist in der Regel mindestens eine Fahrbahn je Richtung auf. Es gibt oft keine beidseitigen Geh- und Radwege, vielfach müssen sich beide Gruppen einen schmalen Weg teilen. Zum Parken der Räder sind nur an wenigen Plätzen Stellbügel zu finden, oft müssen Pfosten, Laternenmasten oder Bäume zum Anschließen herhalten. Mit der Einrichtung platzsparender Radboxen kann das wilde Fahrrad-Parken eingedämmt werden und die Bäume werden geschont. Diese positiven Aspekte der Boxen haben für mich mehr Gewicht als das Lamentieren der Autofahrer, die mit dem Pkw-Kauf nicht gleichzeitig einen Parkraum erworben haben. Wenn es hiervon zu wenig geben sollte, gibt es vielleicht zu viele Pkw?

Gabriele Neubert, Hamburg

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