Neuharlingersiel. Alle vier Jahre messen sich die Boßelsportler bei einer Europameisterschaft. Bei der laufenden Heim-EM in Ostfriesland steht den Athleten dieses Mal eine besondere Unterkunft zur Verfügung.

Während der Europameisterschaft im Boßeln und Klootschießen im ostfriesischen Neuharlingersiel dient die Jugendherberge des Küstendorfes in diesen Tagen als Unterkunft und Erholungsort für fast 400 Athletinnen und Athleten. Zum ersten Mal in der Geschichte der Europameisterschaften, die seit 1960er-Jahren ausgetragen werden, sind nach Angaben des ausrichtenden Friesischen Klootschießerverbandes (FKV) nahezu alle Sportler der teilnehmenden Nationen zusammen an einem Ort untergebracht - in einer Art eigenem „olympischen Dorf“. „Wir sind bis auf das letzte Bett ausgebucht“, sagte Nicole Kubisz, Hausleiterin der Jugendherberge in Neuharlingersiel am Freitag.

Neben Werferinnen und Werfern aus Ostfriesland und Schleswig-Holstein sind Teams aus den Niederlanden, Italien und Irland angereist. Weitere Teams aus Spanien und der Schweiz verfolgen die 17. EM als Gäste, um sich über die Organisation zu informieren. Insgesamt 398 Sportler sind in der Jugendherberge untergebracht. „Wir sind stolz, die Boßler bei uns zu haben“, sagte Kubisz. Viele Mitarbeiter ihres 70-köpfigen Hausteams, das während des Wettkampfes die Sportler auch verpflegt, seien selbst aktive oder ehemalige Boßler.

Die Boßel-EM startete am Freitag mit den Hollandkugelwerfern. Dabei wird eine Holzkugel, die mit Blei ausgegossen ist, auf einer Grasbahn geworfen. Zuvor stärkten sich die Werferinnen und Werfer bei einem Frühstück in der Jugendherberge. „Wir haben einen ganz engen Zeitplan“, sagte Kubisz. Nach dem Frühstück wollten viele Werferinnen und Werfer möglichst schnell an die Wettkampforte, die nur einige Hundert Meter von der Herberge entfernt liegen. Dafür stellt das Herbergsteam zudem Lunchpakete bereit und gibt viel Obst aus. „Der Obstkorb muss immer gut gefüllt sein“, sagte die Herbergschefin.

Die Wettkämpfe der Europameisterschaft laufen noch bis Sonntag. Die Veranstalter erwarten an jedem Tag Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer.