Kiel (dpa/lno). Ob Sport, Freizeit oder Soziales: Ohne ehrenamtliches Engagement geht nicht viel. Das weiß auch die Politik und legt einen umfassenden Bericht zu Zivilgesellschaftlichen Organisationen vor.

Die Zahl der Vereine in Schleswig-Holstein ist innerhalb von zehn Jahren um 928 auf 17.722 im Jahr 2022 gewachsen. Das geht aus dem Bericht „Zivilgesellschaftliche Organisationen in Schleswig-Holstein“ hervor, den Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) am Dienstag vorgestellt hat. Außerdem gab es 797 Stiftungen und 602 andere zivilgesellschaftliche Organisationen im nördlichsten Bundesland. Der positiven Entwicklung bei der Zahl der Vereine steht eine Alterung der Mitglieder entgegen. So berichteten 78 Prozent der Vereine, keine Engagierten unter 18 Jahren zu haben, 49 Prozent berichteten das von Menschen zwischen 18 und 30 Jahren.

Mehr als 70 Prozent der zivilgesellschaftlichen Organisationen in Schleswig-Holstein arbeiten dem Bericht zufolge ausschließlich auf Grundlage von Freiwilligen. Insgesamt engagieren sich mehr als eine Million Menschen im Norden ehrenamtlich, das sind rund 43 Prozent der Landesbevölkerung.

„Engagement wird in Schleswig-Holstein tagtäglich gelebt und trägt maßgeblich zum sozialen Zusammenhalt bei“, so die Ministerin. „Es freut mich sehr, dass es entgegen dem bundesweiten Trend immer mehr Vereine bei uns im Land gibt, die auch noch größtenteils von Ehrenamtlichen getragen werden. Dieses Engagement wollen wir weiterhin unterstützen.“ Besonders ausgeprägt ist das Engagement in Schleswig-Holstein auf dem Land. Vor allem in kleinen Dörfern unter 1000 Einwohnern gibt es viele Vereine. Die meisten sind auf lokaler Ebene aktiv.