Hamburg (dpa/lno). Bei Verdacht auf Gefährdung des Kindeswohls ist es wichtig, dass Ärztinnen und Ärzte miteinander in den Austausch treten und sich verständigen. Das soll in Hamburg stärker gefördert werden.

Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen in der Hamburger Bürgerschaft wollen den Schutz von Kindern vor Gewalt und Missbrauch stärken. Dafür sei es wichtig, dass Ärztinnen und Ärzte miteinander in den Austausch treten und sich verständigen würden. Seit vergangenem Jahr ist ein solcher interkollegialer Austausch in Hamburg rechtssicher möglich, ohne die ärztliche Schweigepflicht zu verletzen. Diese veränderte Rechtslage sei aber noch nicht allen Ärztinnen und Ärzten bekannt. In einem gemeinsamen Antrag setzen sich SPD und Grünen daher dafür ein, stärker über die veränderten Möglichkeiten zu informieren und entsprechende Fortbildungen auf den Weg zu bringen.

„Im Sinne des Kinderschutzes ist es wichtig, alle bestehenden Möglichkeiten zum Wohl des Kindes zu nutzen“, sagte Vanessa Mohnke (SPD). Die Neuregelung schaffe Rechtssicherheit für Ärztinnen und Ärzte, auch wenn Eltern nicht zur Kooperation bereit seien. „Wir wollen erreichen, dass Ärztinnen und Ärzte und das Jugendamt noch besser kooperieren. Wir setzen uns daher dafür ein, dass im Sinne betroffener Kinder die Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen und Ärzten und Jugendämtern überprüft und wenn nötig weiterentwickelt wird.“