Schinkel (dpa/lno). Mit Hilfe des Schwimmbaggers „Peter The Great“ macht der Ausbau der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals Fortschritte. Bis zu 7000 Kubikmeter Baggergut bringen mehrere Schuten pro Tag in die Ostsee.

Mit jeder Schaufel des Schwimmbaggers „Peter The Great“ macht der Ausbau der sogenannten Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals kleine Fortschritte. „Wir sind jetzt wirklich vorwärts gekommen“, sagte Projektleiter Georg Lindner am Montag. An dem vier Kilometer langen Teilstück zwischen Großkönigsförde und Schinkel (Kreis Rendsburg-Eckernförde) laufen die Nassbagger-Arbeiten. Der dann auf 70 Meter Sohlbreite verbreiterte Abschnitt soll 2025 fertig werden. Dann können sich dort auch größere Schiffe gegenseitig passieren, ohne in eine der Weichen des Kanals ausweichen zu müssen.

Der belgische Schwimmbagger „Peter The Great“ hat 2175 PS Leistung. Seine Baggerschaufel hat ein Fassungsvermögen von 17 Kubikmetern. Etwa 1,1 Millionen Kubikmeter Baggergut fallen allein im ersten der insgesamt vier Abschnitte der Oststrecke an. Für das Ausbaggern des ersten Abschnitts rechne er mit einem halben Jahr Bauzeit, sagte Lindner. Danach folgen Arbeiten an der Böschung. Die Kosten für diesen Abschnitt betragen rund 120 Millionen Euro.

Sechs Lastschiffe, sogenannte Schuten, bringen werktäglich etwa 7000 Kubikmeter in die Kieler Bucht nördlich des Bülker Leuchtturms, rund zehn Kilometer vom Ufer entfernt. „Wir dürfen dort bis auf 14 Meter Wassertiefe aufschütten“, sagte Lindner. Auf die etwa 900 mal 900 Meter große Fläche passten bis zu drei Millionen Kubikmeter. Durch Messungen wird die Trübung der Ostsee durch das Verbringen beobachtet.

Die Transportschiffe sind jedoch nicht hochseetauglich. „Wenn die Schuten nicht rausfahren können, müssen die Arbeiten im Kanal vorübergehend eingestellt werden“, sagte Lindner. Gebaggert wird werktags von 7.00 bis 20.00 Uhr.

Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung baut die Oststrecke zwischen Großkönigsförde und Kiel-Holtenau aus, um die Passagezeiten der Schiffe zu verkürzen. Außerdem werden die Radien enger Kurven vergrößert, damit Schiffe diese leichter passieren können. Im ersten Abschnitt werden etwa 20 bis 40 Meter der Böschung abgetragen, sagte Lindner. Ziel sei es, die künstliche Wasserstraße während der gesamten Arbeiten offen zu halten. „Es ist eng, aber es funkioniert.“

Die knapp 100 Kilometer lange Wasserstraße bleibt eine Großbaustelle. Nach dem ersten, vier Kilometer langen Abschnitt sollen die Arbeiten am zweiten Ausbauabschnitt zwischen Landwehr und Altwittenbek folgen. Die Gesamtkosten für den Ausbau der 18 Kilometer langen Oststrecke zwischen Großkönigsförde und Kiel betragen voraussichtlich 500 Millionen Euro. Die Weichen müssen aber nicht ausgebaut werden.

Projektleiter Lindner wollte sich am Montag nicht auf ein Datum festlegen, bis wann die Oststrecke komplett ausgebaut sein wird. „Mein Ziel ist es, das Ding bis zu meiner Rente fertig zu haben“, sagte der 55-Jährige. „Ob ich das ganz schaffe, weiß ich nicht.“