Kiel (dpa/lno). Viele Blindgänger liegen bis heute in Kiel im Boden. Nun wurde erneut eine Bombe entschärft.

Experten des Kampfmittelräumdienstes haben am Sonntag auf dem Kieler Ostufer einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg unschädlich gemacht. „Die Bombe wurde komplikationsfrei entschärft“, schrieb die Polizei auf ihrer Facebook-Seite. Die Arbeiten an dem Blindgänger hatten zuvor wegen eines Notfalls vorübergehend unterbrochen werden müssen. Ein älterer Mensch war beim Verlassen der Wohnung im Evakuierungsgebiet gestürzt und wählte den Notruf. Das Team eines Rettungswagens kam ihm zu Hilfe.

Für die Entschärfungsarbeiten hatten im Stadtteil Dietrichsdorf zuvor etwa 7300 Menschen aus 4300 Haushalten vorübergehend ihr Zuhause verlassen müssen. Für die Betroffenen stand die Mensa der Ellerbeker-Schule als Ersatzunterkunft zur Verfügung. Zudem richtete die Polizei vorübergehende Straßensperrungen ein. Auch Schiffe mussten den Angaben zufolge den abgesperrten Bereich an der Schwentinemündung verlassen.

Die 500 Kilogramm schwere US-amerikanische Fliegerbombe war bei Sondierungsarbeiten einer Kampfmittelbergungsfirma in der Mündung der Schwentine gefunden worden. Für die Entschärfung musste der Blindgänger zunächst auf einen schwimmenden Ponton gehoben und zum Seefischmarkt transportiert worden.

Kiel war als Marine- und Werftstandort ein wichtiges Bombenziel. Nach Angaben der Stadt fielen bei 90 Luftangriffen 44.000 Sprengbomben, 900 Minenbomben und rund 500.000 Brandbomben.