Hamburg (dpa/lno). Angreifer Glatzel kehrt in den Kader des HSV zurück. Gegen den unbeliebten Gegner Magdeburg kommt das zum richtigen Zeitpunkt. Ein Transfer des Clubs sorgt für Aufsehen.

Der Top-Transfer des Hamburger SV rang auch Steffen Baumgart Lob ab - obwohl es den Trainer des Fußball-Zweitligisten gar nicht so richtig betrifft. Am Freitag verkündete das Frauen-Team den Wechsel der ehemaligen Welttorhüterin Almuth Schult zum HSV. „Das zeigt doch, dass der HSV nicht nur im Herrenbereich attraktiv ist“, sagte Baumgart bei der Pressekonferenz vor der wichtigen Partie beim 1. FC Magdeburg am Sonntag (13.30 Uhr/Sky).

Nach ihrem Mutterschutz unterschrieb die 33-Jährige, die viele Jahre erfolgreich für den VfL Wolfsburg spielte und mittlerweile als TV-Expertin arbeitet, zunächst einen Vertrag für die letzten sieben Spiele dieser Saison beim Zweitligisten.

Der schillernde Transfer bei den Frauen überstrahlt ein wenig die brisante Situation der Männer. Der HSV hat nur noch geringe Chancen auf den direkten Aufstieg. Und in der Tabelle steht aktuell Fortuna Düsseldorf mit einem Punkt Abstand auf dem Relegationsrang, der Zweite Kiel ist sieben Punkte entfernt - und das bei nur noch sechs verbleibenden Spieltagen. Aktuell würde der Viertplatzierte HSV wieder einmal das Nachsehen haben bei der Mission Bundesliga-Rückkehr.

Baumgart glaubt trotz des Rückstands auf Holstein Kiel weiter an den direkten Aufstieg. „Wir haben die Möglichkeit, Zweiter zu werden, auch wenn der Weg lang ist“, sagte er der „Hamburger WochenMopo“. „Der erste Schritt sollte aber erst mal sein, Dritter zu werden. Ich muss nicht zur Jagd auf Kiel oder St. Pauli blasen, wenn ich gerade Vierter bin und erst mal Düsseldorf einholen muss.“

Baumgart bekräftigte, dass er auch bei dem sechsten gescheiterten Aufstiegsversuch Trainer des HSV bleiben will. Das sei für ihn „selbstverständlich“ sagte der 52-Jährige, der im Februar als Nachfolger von Tim Walter übernommen hatte. „Ich habe ja nicht in der ersten Liga unterschrieben, sondern beim HSV. Unabhängig von der Liga.“

Der kommende Gegner Magdeburg war in der Vergangenheit der Schrecken des HSV. Die Hamburger unterlagen in drei der vergangenen vier Zweitliga-Spiele. Baumgart war selbst zwischen April 2009 und März 2010 Trainer in Magdeburg. Der kommende Gegner steckt aber auch als Zwölfter schon im Abstiegskampf. Nur zwei Punkte trennen den Club von Ex-HSV-Trainer Christian Titz vom Abstiegs-Relegationsrang. Dem kommenden Gegner, der mit viel Ballbesitz auftritt, bescheinigte Baumgart „hohe spielerische Qualität“.

Um dagegen vorzugehen, steht dem Coach im Angriff auch wieder Robert Glatzel zur Verfügung. Der Torjäger kehrt am Wochenende wieder zurück in den Kader. Allerdings wird es nicht für einen Einsatz von Beginn an reichen. „Er könnte starten, er wird aber nicht starten“, sagte der Trainer. Der Coach zeigte sich aber froh, dass der mit 16 Treffern beste HSV-Torjäger nach seinen Oberschenkelbeschwerden wieder im Training ist.

Wie bereits in den zwei Partien zuvor wird der 21 Jahre alte Ungar Andras Nemeth in der Startelf stehen und den 30-jährigen Glatzel vertreten. In den vergangenen Spielen in Fürth (1:1) und gegen den 1. FC Kaiserslautern (2:1) war Nemeth jeweils von Beginn an gefordert, blieb aber nach schwachen Auftritten ohne Torerfolg.