Hamburg (dpa/lno). Ist das Glas halbleer oder halbvoll? Angesichts der schwachen deutschen Konjunktur sind in Hamburgs Wirtschaft Sorgenfalten weitverbreitet. Aber die Erwartungen hellen sich ein wenig auf.

Die Hamburger Wirtschaft blickt weiter mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die konjunkturelle Lage. „Mit Blick auf die aktuelle Geschäftslage, die Personal- und Investitionsplanungen sowie die Exportaussichten halten sich positive und negative Beurteilungen hiesiger Unternehmen mehr oder minder die Waage“, heißt es im Konjunkturbarometer, das die Handelskammer am Donnerstag veröffentlichte. „Die Geschäftserwartungen haben sich im Vergleich zum Jahreswechsel 2023/24 zwar merklich aufgehellt, verbleiben aber per saldo weiterhin pessimistisch.“ Insgesamt ist einer Umfrage zufolge keine umfassende Stimmungsumkehr zu erkennen.

Laut Konjunkturbericht sieht sich etwa jedes vierte Unternehmen in einer schlechten wirtschaftlichen Lage. Jedes zweite spricht von einer befriedigenden oder saisonüblichen Lage. Jedes vierte Unternehmen bewertet die Lage als gut. Das Konjunkturbarometer fußt auf mehr als 500 Antworten von Hamburger Unternehmen, die zwischen dem 21. März und dem 8. April befragt wurden.

Als besonders krisengebeutelt nennt die Kammer den Handel und weite Teile der Logistik. „Der Einzelhandel leidet nach wie vor unter der starken Konsumzurückhaltung“, stellte die Handelskammer fest. „Die eingetrübte Weltwirtschaft, gestörte Handelsrouten, Einschränkungen der über weite Strecken sanierungsbedürftigen Infrastruktur Deutschlands und die Ausweitung der Lkw-Maut belasten wiederum die Logistik.“ Als große Herausforderung nennen zudem mehr als 59 Prozent aller Unternehmen den Fachkräftemangel.