Kiel (dpa/lno). Im vergangenen Jahr verzeichnete die AOK mehr Bandscheiben-Operationen. Die Kasse empfiehlt aber, immer auch Alternativen zu prüfen.

Die Zahl der Bandscheiben-Operationen bei Versicherten der AOK hat in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr zugenommen. 1040 stationäre Eingriffe seien drei Prozent mehr als 2022 gewesen, teilte die AOK NordWest am Donnerstag mit. Ob eine solche Operation tatsächlich erforderlich sei, solle in jedem Einzelfall sorgfältig abgewogen werden. „Inzwischen ist bekannt, dass bei den meisten Bandscheibenvorfällen ein operativer Eingriff nicht erforderlich ist und stattdessen häufig eine Therapie mit Schmerzmitteln und unterstützenden Maßnahmen wie Physiotherapie hilft“, so AOK-Vorstandschef Tom Ackermann. „Deshalb empfehlen wir vor einer Operation unbedingt eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen.“ Die Kosten dafür tragen die Krankenkassen.

Die Bandscheiben liegen zwischen den einzelnen Wirbeln. Durch ihre elastische Konstruktion halten sie nach Angaben der AOK einem enormen Druck stand. Durch Verschleiß und Abnutzung verlieren die Bandscheiben mit der Zeit an Elastizität, werden rissig und spröde. Bewegungsmangel, Alter, Fehl- und Überlastung sowie Übergewicht beschleunigen den Prozess.

Bevor bei einem Bandscheibenvorfall eine Operation durchgeführt wird, sollten konservative Behandlungen wie beispielsweise Physiotherapie und eine begleitende medikamentöse Therapie ausgeschöpft sein, empfiehlt die AOK.