Hamburg (dpa/lno). Die Hamburger Hochbahn transportiert mit ihren U-Bahnen, Bussen und Schiffen täglich rund 1,2 Millionen Fahrgäste. Damit das weiter funktioniert, startet sie in diesem Jahr mehrere Bauprojekte.

Die Hamburger Hochbahn beginnt im Frühsommer fünf Großprojekte zur Verbesserung der Infrastruktur an U-Bahn- und Busbahnhöfen. Dazu zählten der Neubau der Betriebshöfe Meiendorf und Rübenkamp sowie der Busanlagen Harburg und Rahlstedt, teilte die Hochbahn am Donnerstag mit. Außerdem werde der barrierefreie Umbau von U-Bahnstationen fortgesetzt. Die Investitionssumme bezifferte Hochbahn-Projektleiterin Stephanie Holk auf insgesamt rund 132 Millionen Euro.

Der Busbetriebshof Meiendorf werde der erste der Stadt sein, bei dem keine Dieselfahrzeuge mehr stationiert sein würden, sagte Technik-Vorstand Jens-Günter Lang. „Es ist ein Betriebshof, der ausschließlich für emissionsfreie - und das sind bei uns Elektrobusse - ausgelegt wird.“ Auf 28.000 Quadratmetern biete er Platz für rund 130 E-Busse und soll den bestehenden Betriebshof Wandsbek entlasten. Fertig sein soll die rund 60 Millionen Euro teure Anlage im Sommer 2026.

Bereits Anfang 2026 fertig sein soll der Betriebshof Rübenkamp - ein Handwerkerhof, in dem die Businstandsetzung gebündelt, die U-Bahn-Meistereien untergebracht und das Gebäudemanagement organisiert werde. „Und wir werden auch die Kollegen der Zusicherungs- und Kommunikationstechnik dort ansiedeln“, sagte Lang. Gleiches gelte für jene, die die mehreren Tausend Bushaltestellen warten. Die Kosten: rund 28 Millionen Euro.

Die Busanlage Harburg im Süden der Stadt aus den 1980er-Jahren wird komplett ersetzt. „Es wird alles ein bisschen heller, freundlicher und aufgeräumter“, sagte Holk. Baubeginn sei im Juni, die geplante Fertigstellung im Sommer 2026. Der Busbahnhof werde täglich von rund 40.000 Menschen genutzt und tagsüber von 22 Buslinien angefahren. Die Busfrequenz liege bei 150 Fahrzeugen pro Stunde. Die Kosten bezifferte Holk auf 17 Millionen Euro.

Die Busanlage Rahlstedt werde von Sommer an erweitert. Derzeit nutzten täglich rund 13.000 Fahrgäste die insgesamt 15 Buslinien. Mit der neuen S-Bahnlinie 4 - sie soll von Ende 2027 an von Hamburg-Altona bis Rahlstedt und von Ende 2029 an bis Bad Oldesloe fahren - rechnet die Deutsche Bahn mit einem Anstieg der Fahrgäste von 8000 auf 14.000 täglich. Die Kosten für die planmäßig im Sommer 2026 abgeschlossene Erweiterung: rund neun Millionen Euro.

Im Sommer 2025 sollen Hamburgs U-Bahnstationen nahezu vollständig barrierefrei sein. Mit dem dann abgeschlossenen Umbau der Stationen Meßberg und Saarlandstraße sind von den 92 Haltestellen ab dem Zeitpunkt nur noch drei U-Bahnhöfe nicht barrierefrei, wie die Hochbahn mitteilte. Das seien die Haltestellen Sternschanze, Sierichstraße und Kiekut.

Der Umbau der U-Bahnstation Sierichstraße beginne 2028, die Haltestelle Kiekut werde wegen des geringen Passagieraufkommens nicht umgebaut. Bei der U-Bahnstation Sternschanze gebe es noch keinen Termin. Sie werde voraussichtlich komplett neu gebaut, was aber von den Planungen der Deutschen Bahn für den Verbindungsbahnentlastungstunnel zwischen dem Hauptbahnhof und dem Kaltenkircher Platz in Altona abhänge.

Der barrierefreie Umbau der werktäglich von rund 12.000 Menschen genutzten U-Bahnstation Meßberg läuft den Angaben zufolge seit Anfang vergangenen Jahres. Während der Sommerferien werde die Station wegen der Bauarbeiten zwischen dem 22. Juli und dem 25. August gesperrt. Einen Ersatzverkehr gebe es nicht, weil die Innenstadt auch über andere Wege gut zu erreichen sei. Die Kosten bezifferte die Hochbahn auf rund 13 Millionen Euro.

Bei der Station Saarlandstraße mit werktäglich rund 9000 Passagieren beginne der Umbau im Mai. Dort sei eine 42-tägige Sperrung zwischen dem 27. Mai und dem 7. Juli geplant. Es werde ein Ersatzverkehr eingerichtet. Die Arbeiten an dem denkmalgeschützten Bahnhof aus dem Jahr 1912 soll inklusive einer Bahnsteigverlängerung auf 125 Meter mit rund fünf Millionen Euro zu Buche schlagen.