Rostock/Kiel. Holstein Kiel empfängt Hansa Rostock. Ein ungleiches Zweitliga-Duell: Aufstiegs- gegen Abstiegskampf, Zweiter gegen 16. Die Teams haben einen klaren Plan, wie sie jeweils den anderen stoppen wollen.

Komplett unterschiedliche Ausgangslagen und doch ein gemeinsamer Nenner: Im Duell zwischen Holstein Kiel und Hansa Rostock geht es für die beiden Teams aus der 2. Fußball-Bundesliga um extrem viel. Während Kiel als Zweiter um den Aufstieg spielt, will Rostock am anderen Ende der Tabelle den Abstieg verhindern.

Druck sieht Hansa-Trainer Mersad Selimbegovic vor dem Spiel in Kiel am Samstag (13.00 Uhr/Sky) jedoch eher bei seinem Team. „Ich sehe da eher Euphorie bei denen, was sich da entwickelt hat“, sagte der 41-Jährige mit Blick auf den Gegner. „Keiner hat die dort erwartet und sie haben sich das selber erarbeitet. Ich sehe nicht, dass die sich jetzt selber noch mal zusätzlich unter Druck setzen. Die genießen den Moment und spielen Fußball.“

Anders sieht es bei den Rostockern aus. Der Tabellen-16. erwartet „eine brutale Aufgabe“, meinte Selimbegovic. „Die werden von der ersten Sekunde probieren, uns reinzudrücken.“ Unterstützung erhält Rostock von rund 1500 Fans, die den Weg in die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins mitmachen werden. Im Holstein-Stadion werden mindestens 14.000 Zuschauer erwartet. „Wir haben Lust darauf, wieder ein Heimspiel zu haben“, sagte Kiel-Trainer Marcel Rapp und gab sich kampfbetont: „Wir wollen da weitermachen, wo wir aufgehört haben.“ Vor der Länderspielpause hatte Kiel mit 2:0 in Elversberg gewonnen.

Gebremst wird die Euphorie durch den bitteren Ausfall von Verteidiger Colin Kleine-Bekel. Der 21-Jährige hatte sich das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen und fällt für den Rest der Spielzeit aus. Jedoch habe Kiel „genug Alternativen“, meinte Rapp mit Blick auf Carl Johansson, Marco Komenda, Marco Ivezic, Marvin Schulz und Lasse Rosenboom. „Es gibt mehr als genug Auswahl, und da werden wir schon den Richtigen finden.“ Gegen Rostock werde es darauf ankommen, „den Ball schnell laufen zu lassen, gute Positionen zu finden und dann auch von dort aus gefährlich zu werden“, sagte Rapp.

Für Rostock sei es essenziell, so Selimbegovic, „dass die nicht in diesen Flow kommen, dass die nicht dieses Spiel aufziehen können“. Dafür haben die Hanseaten bereits einen Plan entwickelt: „Wir schauen, dass wir denen Plan A ein bisschen zerstören, sodass sie vielleicht auf Plan B gehen müssen. Wenn wir das schaffen, haben wir eine Chance.“

Rostock kommt bislang lediglich auf 28 Zähler und steht auf dem Abstiegsrelegationsrang. Mit Blick auf das Restprogramm meinte Selimbegovic., „dass man mit zwölf Punkten in den sicheren Hafen kommt, vielleicht auch mit ein oder zwei weniger“ Nach dem Spiel beim Aufstiegskandidaten Kiel trifft Rostock im Ligaschlussspurt noch auf Wehen Wiesbaden, Hertha BSC, Magdeburg, Tabellenführer FC St. Pauli, Karlsruhe, Schalke 04 und Paderborn.