Kiel (dpa/lno). Die Vorbereitungen für die Entschärfung einer Fliegerbombe auf der Kieler Förde laufen: Es ist ein Sprengkörper mit besonderen Dimensionen.

Die Vorbereitungen für die Entschärfung einer sehr großen Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg auf der Kieler Förde haben am Dienstag begonnen. „Die Absperrmaßnahmen laufen, es kommt niemand mehr in den Bereich“, schrieb die Polizei am Dienstag im Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter). Auch die Schleuse zum Nord-Ostsee-Kanal in Kiel-Holtenau sollte für die Bergung und Entschärfung der Bombe auf einem Ponton vorübergehend den Dienst einstellen. Bis zu rund 170 Menschen aus dem Stadtteil Kiel-Holtenau und knapp 1500 Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem auf der anderen Seite der Förde liegenden Heikendorf (Kreis Plön) mussten für die Arbeiten am Morgen ihre Wohnungen verlassen.

Bei dem Sprengkörper handelt es sich um eine sogenannte Luftmine oder Minenbombe, die 1,8 Tonnen schwer und mehr als zwei Meter lang ist. Luftminen gehören nach Angaben der Polizei zu den größten Bomben, die im Zweiten Weltkrieg abgeworfen wurden. Da die Entschärfung mitten auf der Förde stattfindet, mussten trotz eines großen Sperrradius vergleichsweise wenig Gebäude evakuiert werden.

Die meisten Fliegerbomben, die in Kiel gefunden werden, wiegen 250 beziehungsweise 500 Kilogramm. Kiel war als Marine- und Werftstandort ein wichtiges Bombenziel. Nach Angaben der Stadt fielen insgesamt bei 90 Luftangriffen 44.000 Sprengbomben, 900 Minenbomben und rund 500.000 Brandbomben. Erst am Sonntag ist im Stadtteil Elmschenhagen eine 250-Kilogramm-Fliegerbombe entschärft worden.