Hamburg (dpa/lno). Was soll mit der Hamburger Köhlbrandbrücke geschehen? Eigentlich wollte der Senat in dieser Woche über einen Ersatz für die marode, aber wichtige Hafen-Verbindung entscheiden. Das ist nun fraglich.

Der rot-grüne Hamburger Senat braucht für seine Entscheidung zur neuen Köhlbrandquerung offenkundig mehr Zeit. Kurz vor der Senatssitzung am Dienstagvormittag war noch unklar, ob eine entsprechende Drucksache zum Ersatz der in die Jahre gekommenen Köhlbrandbrücke dabei überhaupt schon beschlossen werden kann. Nach dpa-Informationen gestaltete sich die sogenannte Behördenabstimmung zwischen der federführenden Wirtschaftsbehörde von Senatorin Melanie Leonhard (SPD) und der Umweltbehörde von Senator Jens Kerstan (Grüne) schwierig.

Ursprünglich war geplant, dass der Senat die Drucksache an diesem Dienstag beschließt und die Pläne anschließend der Öffentlichkeit vorstellt. Eine Einladung zur Landespressekonferenz, in deren Rahmen das geschehen sollte, lag am Vormittag aber ebenfalls noch nicht vor. Erwartet wurde eine Entscheidung für einen Neubau der Brücke, der mit 4,5 bis 5 Milliarden Euro günstiger ausfallen dürfte als die lange vom Senat favorisierte Tunnellösung.

Die 1974 fertiggestellte und für den Hafen wichtige Brücke wird täglich von rund 38.000 Fahrzeugen genutzt, darunter viele Lastwagen. Sie soll wegen Überlastung und immer neuer Schäden bis 2036 ersetzt werden.