Kiel (dpa/lno). Mit dem Frühling beginnt auch die Pollensaison. Immer mehr Menschen in Schleswig-Holstein leiden mittlerweile an Heuschnupfen.

Die Zahl der Pollenallergiker in Schleswig-Holstein ist laut einer Untersuchung der Kaufmännischen Krankenkasse KKH in den vergangenen Jahren gestiegen. Im Zeitraum von 2012 bis 2022 habe sich der Anteil der Heuschnupfengeplagten unter den Versicherten um 17,2 Prozent erhöht, teilte die KKH am Montag mit. So leide mittlerweile jeder 21. im Bundesland an Heuschnupfen. Die Zunahme in Schleswig-Holstein liege damit über dem bundesweiten durchschnittlichen Anstieg von 14,3 Prozent. Allein 2022 erhielten bundesweit rund 92.900 KKH-Versicherte die Diagnose Heuschnupfen, darunter 55.600 Frauen und 37.300 Männer.

Wer an Heuschnupfen leidet, bei dem kommt es den Angaben zufolge zu einer Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Pollen. Solche sogenannten Allergene können von Laubbäumen und Sträuchern wie Birke und Esche stammen, aber auch von Getreide, Gräsern und Kräutern wie Roggen, Beifuß und Wegerich. Der Körper bekämpft sie wie Krankheitserreger, dabei kommt es zu allergischen Reaktionen der Nasenschleimhaut und der Bindehaut - darunter Schnupfen, verstopfte Atemwege, geschwollenen Augen und sogar Asthma.

„Die Leidenszeit für Pollenallergiker hat sich durch den Klimawandel und die damit verbundene Erderwärmung verlängert. Der Winter bietet längst keine Verschnaufpause mehr, da Pollen nahezu ganzjährig aktiv sind“, sagte Apotheker Sven Seißelberg von der KKH. Auch die zunehmende Menge der Pollen sowie die Ausbreitung neuerer Pflanzen mit hohem Allergiepotential aufgrund des Klimawandels erhöhten die Belastung für Heuschnupfengeplagte. Laut dem Deutschen Wetterdienst war der Februar 2024 der wärmste Februar seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen.