Themen: Reventlowstraße: Baustopp abgewiesen +++ Bayern verbietet Gendern in Schulen +++ A26: Grüne gegen Bahnsperrungen

Anpacken und Machen

21. März: Leitartikel „Vergesst uns Junge nicht. Von vielen politischen Entscheidungen profitieren vor allem Ältere“ und 22. März Leserbrief „Wir mussten viel leisten“

Danke, Herr Kröger, für Ihre Anmerkungen zu dem Artikel. Ich habe Ähnliches gedacht wie Sie, als ich den Artikel gelesen hatte, und wir müssen wirklich aufpassen, ein gesundes Maß des Miteinander zu finden. Keiner will die Jungen vergessen – aber die Alten sind nun auch mal da und haben ganz viel Leistungen erbracht, sodass es vielen Menschen in diesem Land (auch jungen) nicht wirklich schlecht geht. Man kann und muss sich immer verbessern und entwickeln, aber das geht nicht nur mit Klagen, Fordern und Jammern, sondern auch mit Anpacken und Machen.

Ronald Müller, Ahrensburg

Seid verliebt ins Gelingen

Nein, wir, die etwas ältere Generation, die zum Teil mehr als 45 Jahre intensiv am Wiederaufbau der Bundesrepublik und der eigenen wirtschaftlichen Existenz (mit)gearbeitet hat, vergessen euch Junge nicht – wir waren auch mal jung! Aber im Gegensatz zur heutigen jungen Generation, die anscheinend vielfach mehr oder weniger larmoyant resignierend mit den Schultern zuckt und immer pessimistischer in die Zukunft schaut, haben wir früher in die Hände gespuckt und nicht nach der (pekuniären) Hilfe des Staates geschielt. Weil die Demokratie weltweit auf dem Rückzug sei und die Klimafolgen immer spürbarer werden, will also die junge Generation kürzer arbeiten und weniger Kinder in die Welt setzen? Richtig ist vielmehr: Die Zukunftsrente wird sicherer, wenn viele und diese gerne auch mehr arbeiten, zumal mit eigenen Kindern, die die Zukunft trotz aller Krisen beherzt anpacken. Auch früher haben wir viele Umbrüche durchgestanden, sogar ohne Kitas und mit ganz wenig Kindergeld. Wir haben den Kalten Krieg und auch heiße Kriege erleben müssen, wie in Vietnam, die Modernisierung der Bundesrepublik als 68er, die Wiedervereinigung mit nicht geringer finanzieller Belastung des Staates und aller Bürger etc. Also bitte, liebe junge Leute, jammert nicht so viel, packt es optimistisch an, seid verliebt ins Gelingen. Und fragt nicht, was der Staat für euch tun soll, sondern geht selbst in die Vorleistung.

Andreas Weißgerber

Wo bleiben gute Vorschläge

Ich bin gegen die Bezahlung eines allgemeinen Grunderbes aus Steuermitteln für jede(n)Volljährigen, das Geld würde für Konsum verprasst werden. Mir als Babyboomer, ich gehe 2028 in Rente, graut es davor, von immer weniger Rentenbeitragszahlern abhängig zu werden, die mir meine dann 42 Rentenversicherungsbeitragsjahre neiden. Ich bin dafür, einen gerechten Generationenvertrag zwischen Jung und Alt zu schließen. Neue Finanzierungsmodelle der sozialen Absicherung sind nötig, wo bleiben gute Vorschläge der jungen Generation?

Herbert Wärtsch, Hamburg-Rotherbaum

Vorgehen wenig demokratisch

21. März: „Reventlowstraße: Baustopp abgewiesen. CDU stellte wegen Veloroute Eilantrag beim Verwaltungsgericht“

Angesichts der Millionenbeträge, die der Hamburger Senat für neue Radwege zur Verfügung stellt, frage ich mich, wie viele Hamburger täglich das Fahrrad benutzen, um zur Arbeit zu fahren, oder ihre Besorgungen zu machen. Gibt es Statistiken über Anzahl und Altersgruppen dieser vorbildlichen Radler? Und in welchem Verhältnis ihr Anteil zur Gesamtbevölkerung Hamburgs steht? Auf mich wirkt das Vorgehen des Bezirksamts Altona in jedem Fall wenig demokratisch, eher despotisch und desinteressiert an den Bedürfnissen der Anwohner.

Lore Wieprecht

Wir brauchen mutige Menschen

20. März: „Rolf Mützenich: Ein Mann der alten Schule. SPD-Fraktionschef erntet für den Vorstoß zum Einfrieren des Ukraine-Kriegs harsche Kritik“

Hut ab vor diesem mutigen Mann. Er wagt es, trotz allem zu erwartenden Gegenwind, eine Binsenwahrheit auszusprechen: Am Ende werden nur Waffenstillstand und Verhandlungen den Krieg Russlands mit der Ukraine beenden können. Es genügt nicht, allein auf immer mehr Waffenlieferungen zu setzen. Leider ist nicht zu erkennen, dass die in Deutschland und Europa Verantwortlichen dies verstanden hätten und auch in diese Richtung arbeiten würden. Umso schlimmer, als die Menschen in Europa zu den Haupt-Leidtragenden gehören werden, wenn das Ganze aus dem Ruder läuft. Wir brauchen mehr mutige Menschen wie Rolf Mützenich.

Ulrich Meinecke

Bau sollte gestoppt werden

20. März: „A26: Grüne gegen Bahnsperrungen. Bürgerschaftsabgeordnete Gudrun Schittek: ’Rechte als Abgeordnete sind missachtet worden’“

Der Bau der Hilfsbrücken sollte, wie der gesamte Autobahnbau, sofort gestoppt werden. Die Finanzierung der widersinnigen Autobahn durch die Bundesregierung ist bis heute nicht geregelt. Angesichts leerer Kassen, müssen zunächst die Prioritäten im Bundesverkehrswegeplan neu sortiert werden. Es erscheint höchst unwahrscheinlich, dass Hamburg zwei Monsterprojekte (Köhlbrand und A26-Ost) bezahlt werden, die zusammen vermutlich an die zehn Milliarden Euro kosten würden.

Dirk Holm

Das wurde auch Zeit

20. März: „Bayern verbietet Gendern in Schulen“

Endlich setzt jemand dieser Verunglimpfung der deutschen Sprache mal ein Ende. Das wurde auch Zeit. Die eigentliche deutsche Sprache wird teilweise durch das sogenannte Gendern derart verunstaltet, dass es ein Ärgernis war, solche Sätze lesen zu müssen. Die deutsche Sprache ist auch so schon schwer genug. Wenn jetzt noch eine Gendersprache verwendet wird, haben es Menschen mit Migrationshintergrund noch schwerer. Ich finde es schon immer furchtbar, wenn im Fernsehen Zuschauer und Zuschauerinnen gesagt wird, wenn doch dieser einfache Begriff Zuschauer selbstverständlich alle meint. Außerdem frage ich mich, wo die dritte Personengruppe, divers genannt, dann bleibt? Diese Personengruppe muss sich doch dann nicht angesprochen fühlen, wenn sonst im täglichen Leben an vielen Stellen wie Berufswerbung, in Toiletten usw. schon diese Dreiteilung angewendet wird. Außerdem ist die Gendersprache keine Modernisierung der Sprache, sondern hört sich akustisch auch fürchterlich an. Ich frage mich seit einiger Zeit, ob es nicht wichtigere Themen gibt, als unsere Sprache zu deren Ungunsten zu verändern. Also weg mit diesem den Alltag erschwerenden Blödsinn.

Detlef Riedel, Hamburg-Ohlsdorf

Unzulänglichkeiten der Justiz

21. März: „Wohnung geräumt: Geldauflage für Vermieter. Hamburgerin erlebt böse Überraschung, als sie aus dem Urlaub zurückkehrt. Prozess beendet, doch Geschichte geht weiter“

Um es vorwegzunehmen, möglicherweise handelte es sich um eine schwierige Mieterin. Aber versetzten wir uns mal in die Lage der Mieterin, der man nicht nur den Zugang zu ihrer Wohnung verwehrt hat, sondern auch deren Hausrat und persönliche Gegenstände unsachgemäß entfernt und für Monate nicht zugänglich gemacht hat. Jeder mit gesundem Menschenverstand kann nur darüber den Kopf schütteln, dass die Justiz so schwerfällig arbeitet und dazu noch ein so mildes Urteil fällt. Der Fall offenbart einmal mehr die Unzulänglichkeiten des Hamburger Justizapparates und fördert nicht das Vertrauen in Rechtsstaatlichkeit.

Carsten Nicolaisen

Schreiben Sie uns gerne an oder per Post an das Hamburger Abendblatt, 20445 Hamburg
Von den vielen Leserbriefen, die uns erreichen, können wir nur einen kleinen Teil veröffentlichen. Teilweise müssen wir kürzen, um möglichst viele Meinungen zu veröffentlichen. Mit Ihrer Einsendung erlauben Sie uns, alle Inhalte und Ihre Kontaktdaten an die zuständigen Redakteurinnen/Redakteure und/oder an externe Autorinnen/Autoren weiterzuleiten. Sollte eine Weiterleitung Ihrer Kontaktdaten und ein Dialog mit uns nicht gewünscht sein, bitten wir um Mitteilung. Einsendungen werden sowohl in der gedruckten Ausgabe sowie den digitalen Medien vom Abendblatt veröffentlicht und geben ausschließlich die Meinung der Einsender wieder. Veröffentlichte Leserbriefe finden Sie auch auf abendblatt.de/leserbriefe.