Themen: Becker am Morgen: Die Zeugen Jehovas +++ Deutschland stranguliert sich selbst +++ Nike statt Adidas

Sehr einfühlsamer Beitrag

8. März: „Im Abendblatt-Podcast „Becker am Morgen – Alles, was Hamburg bewegt“ geht es heute um die Zeugen Jehovas, die versuchen, ins Leben zurückzufinden“

Ich möchte mich ganz herzlich bei Ihnen für Ihren Beitrag bedanken. Auch nach einem Jahr bin ich immer noch schockiert über diese furchtbare Gewalttat, die die Mitglieder meiner Glaubensgemeinschaft weltweit erschüttert hat. Doch habe ich mich über Ihren sehr einfühlsamen Beitrag zu diesem Jahrestag sehr gefreut. Mir ist bewusst, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, denn es erfordert Zeit für Gespräche, Recherche und ganz sicher den Wunsch, die Öffentlichkeit mit unvoreingenommenen Informationen zu versorgen. Das ist Ihnen mit diesem Beitrag wirklich gelungen.

Silke Büßinger

Manche Dinge brauchen Zeit

Vielen Dank für ihren Podcast anlässlich einer der dunkelsten Tage, den die Stadt Hamburg erlebt hat. Mit viel Emotionen und Empathie haben Sie beide diesen Bericht gestaltet. Sie, Herr Becker, beschreiben diesen Amoklauf als etwas, was man nicht im Ansatz Schreckliches erlebt hat und Sie, Herr Schiller, haben zu den Betroffenen ein Vertrauensverhältnis über einen längeren Zeitraum aufgebaut. Dies ermöglichte Ihnen auch die von den Opfern geschilderten, detaillierten Eindrücke wiederzugeben. Die Opfer und ihre Angehörigen denken immer daran, es gehe ja nicht weg. Die Gedanken und Erinnerungen an sieben Menschen, die leider ermordet wurden und die Schwierigkeiten, die Kraft zu haben, ihre Gräber zu besuchen. Doch bei freudigen Erinnerungen fühlen sie sich ihren Lieben bestimmt nah, auch ohne eine klassische Begräbnisstelle. Manche Dinge im Leben brauchen eben Zeit. Guter Journalismus räumt mit Vorurteilen auf, so wichtig ist in diesem Zusammenhang auch der Hinweis, dass Jehovas Zeugen seit 2017 eine Körperschaft öffentlichen Rechts ist. Dass der Bundestag sich für die Verfolgung der Zeugen Jehovas in der Nazi Zeit entschuldigt habe. Damit gehören sie nicht mehr zu den vergessenen Opfern. Guter Journalismus hilft auch eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung zu erkennen und durch Aufklärung dieser entgegenzuwirken. So haben Drohungen und Hasskriminalität keinen Platz im verletzlichen WIR.

Gudrun Berlind Pein

Es ist ein Ausgabenproblem

21. März: Scholz-Update „„Deutschland stranguliert sich selbst“. Bestsellerautorin Ulrike Herrmann über den „Wahnsinn mit der Schuldenbremse““

Ein interessanter Kommentar. Ich halte eine Lockerung der Schuldenbremse allerdings für wenig zukunftsweisend. Schulden müssen getilgt werden, der Kapitaldienst wäre ein großer Faktor im Bundeshaushalt und würde weitere Ausgaben also langfristig mehr erschweren als erleichtern. Das gilt vor allem in der aktuellen Lage, wenn das Wirtschaftswachstum prozentual unter dem Zinsniveau liegt. Schuldenaufnahme bedeutet zunächst einmal steigende Zinsen und Preise. Das ist in erster Linie unsozial. Das Argument, dass andere Länder durch Erhöhung der Schulden ein stärkeres Wachstum erreichen, ist nicht kausal. Das mag sich vielleicht aktuell so darstellen, wenn man aber in die Vergangenheit blickt (Beispiel Italien, Griechenland) greift dieses Argument nicht. Staatliche Investitionen sind in der Regel auch nicht zwingend wertschöpfend. Infrastrukturprojekte wie BER oder Stuttgart 21, zeigen, dass der Staat kein guter Unternehmer ist. Kosten laufen aus dem Ruder und die Planung der Durchführung ist mangelhaft. Bei der derzeitigen Steuerlast auf Bürger und Unternehmen können wir nicht von einem Einnahmeproblem sprechen, Deutschland hat ein Ausgabenproblem. Bürgergeld, Entwicklungshilfe nach dem Gießkannenprinzip, ausufernde Bürokratie, Genehmigungsmarathons usw. kosten unnötig viel Geld und schrecken investitionsbereite Unternehmen ab. Hier sollte, im Interesse zukünftiger Generationen, angesetzt werden. Der öffentlichen Hand das Mittel mehr oder minder unbegrenzter Schuldenaufnahme anhand zu geben, fördert die Schwachstellen der staatlichen Strukturen eher.

Lutz Weiser, Hamburg

Wir haben fleißig gearbeitet

20. März: „Experte beklagt ungerechte Rentenpolitik. Die junge Generation wird einseitig belastet, sagt Bernd Raffelhüschen“

Ich habe mich sehr über das Interview geärgert. Immer sind wir Babyboomer an allem Schuld und sollen länger arbeiten. Wir gehören nicht zu der Generation Work-Life-Balance, sondern haben fleißig gearbeitet und in die Rentenkasse eingezahlt. Dann wird uns auch noch vorgeworfen, dass wir keinen Nachwuchs produziert haben. Weiß denn der Herr Professor nicht, dass viele von uns ungewollt kinderlos geblieben, und deshalb doppelt bestraft sind, da wir auch noch mehr Geld in die Pflegeversicherung einzahlen müssen? Es macht mich nur fassungslos, dass ich (Geburtsjahr 1963) und meinesgleichen immer angeklagt werden. Im Übrigen ist es auch eine schreiende Ungerechtigkeit, dass das Renteneinkommen noch versteuert wird, obwohl es als Einkommen schon versteuert wurde. Wofür wird denn eigentlich die Rentensteuer genutzt? Aber Sie, Herr Raffelhüschen, haben doch ganz bestimmt ausgesorgt und müssen sich um Ihren Lebensabend keine Sorgen machen.

Alice Prüs, Halstenbek

Putin schutzlos ausgeliefert

22. März: „Breuer: „Deutschland muss in fünf bis acht Jahren abwehrbereit sein“. Generalinspekteur hält russischen Angriff auf Nato-Staaten für möglich und dringt auf Raketenabwehr“ und „„Wir sind in Putins Fadenkreuz“ – wie viel Zeit noch bleibt“

Herr Breuer spricht davon, dass die Bundeswehr erst in fünf bis sieben Jahren in vollem Umfang verteidigungsbereit sei. Da könnte er ja auch gleich Herrn Putin anrufen und ihm sagen, er möge doch bitte mit einem möglichen Angriff auf die NATO oder gar auf Deutschland noch so lange warten, bis wir uns gegen einen Angriff wehren können. Es gab Zeiten, da hätte man eine solche Aussage eines Oberbefehlshabers als Landesverrat eingestuft. Und er macht den Menschen hier im Land Angst, dass wir quasi in den nächsten Jahren dem Aggressor Putin schutzlos ausgeliefert sind. Wie soll ich das meinen späteren Enkeln erklären, wie soll ich sie beruhigen, wenn jeden Tag von überall her Kriegsnachrichten kommen – auch von Russland? Herr Breuer, si tacuisses!

Holger Reiners

Das will ich mir nicht vorstellen

Glaubt wirklich irgendeiner, der beruflich mit diesem Thema Befassten, dass es in absehbarer Zeit einen begrenzten Krieg zwischen Russland und der NATO geben kann? Eine Art Krieg, wo sich die Staaten mit Drohnen und Raketen hin und her beschießen? Oder so einen, wie in der Ukraine? Das ist doch eine in heutigen Zeiten lächerliche Vorstellung. Bei einem solchen Krieg wird es um den einen vernichtenden Schlag gehen, der den Gegner samt Umwelt zerstört und dann aber auch das Überleben des eigenen Volkes riskiert. Ich will mir nicht vorstellen, dass es Politiker gibt, die so einen Krieg veranlassen bzw. dass es nicht genügend besonnene und einflussreiche Politiker gibt, die das verhindern können.

Doris Wolff

Bodenlose Unverschämtheit

22. März: „Nike statt Adidas: DFB wechselt den Ausrüster. Nach mehr als sechs Jahrzehnten wird auf neuen Partner gesetzt“

Dies ist eine bodenlose Unverschämtheit. Ich kann nur hoffen, das alle Fußballfans den Fußball komplett boykottieren. Ich werde jedenfalls kein Spiel mehr besuchen bzw. anschauen.

Hans-Werner Peters, Buchholz

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