Hamburg (dpa/lno). Mit Ausgrenzung, Extremismus und Rassismus will das Hamburger Handwerk nichts zu tun haben. Eine Resolution der Handwerkskammer-Vollversammlung soll dem Nachdruck verleihen.

Die Vollversammlung der Handwerkskammer Hamburg hat eine Resolution „Das Handwerk: offen für alle“ gegen Ausgrenzung, Extremismus und Rassismus verabschiedet. „Im Handwerk zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hinwill“, sagte Handwerkskammer-Präsident Hjalmar Stemmann am Donnerstag mit Blick auf die am Mittwoch beschlossene Resolution. Das Handwerk stehe allen offen. Extremismus, egal aus welcher Richtung, habe keinen Platz.

In allen Gewerken arbeiteten Kolleginnen und Kollegen mit unterschiedlichsten Herkunfts- und Zuwanderungsgeschichten zusammen, entwickelten Ideen und schafften Werte für alle. „Wir sind stolz auf die große Integrationsleistung, die jeden Tag Realität in unseren Betrieben ist“, betonte Stemmann. Über Aus- und Weiterbildung sowie Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse helfe die Kammer, Menschen mit Migrationshintergrund im Hamburger Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, sich in der Gesellschaft zu integrieren und damit nicht zuletzt positiv zur volkswirtschaftlichen Leistung beizutragen.

„Wir freuen uns über jeden Kollegen, jede Kollegin mit ausländischen Wurzeln.“ Es sei wirklich schlimm, dass man dieser Tage eine gelebte Selbstverständlichkeit wie diese besonders hervorheben und betonen müsse, sagte Stemmann. „Unsere Botschaft ist klar: Im Handwerk geht es nur gemeinsam!“ Die Handwerkskammer Hamburg vertritt nach eigenen Angaben rund 15.000 Betriebe mit mehr als 105.000 Beschäftigten in 93 handwerklichen und 54 handwerksähnlichen Gewerken.

In der Resolution betonen die Handwerksvertreter, jeglicher Extremismus ziele auf Eskalation, Polarisierung und Spaltung ab. Das drohe Unfrieden in Betriebe und Belegschaften zu bringen. Im Handwerk arbeiteten überdurchschnittlich viele Einwanderer und ihre Nachkommen, Menschen aus verschiedensten Kulturen und mit unterschiedlichen Religionen. „Sie sollen sich auch in Zukunft sicher und willkommen fühlen.“ Auch lebe das Handwerk vom weltoffenen Standort Hamburg und brauche dringend Fachkräfte aus dem Ausland. „Das Handwerk mit seinen oft familiären Strukturen erbringt besonders gute Integrationsleistungen, wenn es um Personen geht, die direkt aus dem Ausland in den Arbeitsmarkt kommen. Darauf sind wir stolz.“