Themen: Widerstand gegen Cannabis-Freigabe +++ Entsetzen über Kahlschlag an Alster +++ Neue Parkplätze in den Stadtteilen.

Vorbild Kanada

23. Februar: „Cannabis-Freigabe – der große Widerstand. Innenpolitiker, Suchtmediziner, Juristen und Polizisten wehren sich gegen Legalisierung“

Kiffer gab es schon immer und wird es immer geben. Kanada hat 2018 Cannabis legalisiert. Dort gibt es Cannabis-Läden, in denen es alles gibt, was der Kiffer braucht. Selbst Kekse und Gummibärchen. Warum nicht mal das übernehmen, was in anderen Ländern funktioniert? Deutschland aber kann nur: Geht nicht. Gibt es nicht... Vorteile der Legalisierung wären neue Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Entlastung der Polizei und der Justiz und der Schwarzmarkt würde ausgetrocknet. „Der Spiegel“ schätzt die Steuereinnahmen auf 2,4 Milliarden Euro. Cannabis kann eine Einstiegsdroge sein, aber das ist auch Alkohol.

Jens Küseler

Ein paar Bäumchen helfen nicht

22. Februar: „Entsetzen über Kahlschlag an Alster. Hohenfelder Bucht: Für Radwegtrasse wurden die letzten von 86 Bäumen gefällt“

Solange Natur nur als Reservefläche für Verkehrswende, Straßen- und Wohnungsausbau sowie Gewerbeflächen dient, dürfte der Hamburger Co2-Ausstoß genau wie die innerstädtische Temperatur wohl weiter steigen, da selbst in öffentlichen Parks – sogar in Naturschutzgebieten – kein Baum vor den Kettensägen mit Ausreden der Behörden sicher sein kann. Da helfen auch ein paar in Pinneberg als Ausgleich gepflanzte Bäumchen eher wenig.

Paul Korf

Ein trauriger Anblick

Im Hamburger Senat weiß anscheinend niemand über die Wichtigkeit der Baumbestände innerhalb einer Stadt und deren positiver Wirkung gegen den Klimawandel Bescheid. Zu traurig ist dieser Anblick der gefällten Bäume und noch trauriger die Begründung. Die Verantwortlichen sollten sich schämen.

Ursula Kruse

Für den Bau des Elbtowers

20. Februar: „Welche Perspektiven hat der Elbtower? Das Abendblatt beantwortet elf zentrale Fragen – und zeigt mögliche Optionen für den Wolkenkratzer auf“

Was verbindet den Elbtower mit der Elbphilharmonie? Henning Koch, Vorstandsvorsitzender der Commerz Real, erwähnt sie als architektonisches Gegenstück zum Elbtower. Man muss tief in die Historie der Elbphilharmonie eintauchen und wird überrascht sein über die vielen Gemeinsamkeiten. Schon das Konzept hier wie da ein Superlativ, namhafte Architekten, hier wie da war die Politik stark involviert, und auch die Commerzbank war und ist indirekt beteiligt. Es kam zu Streitigkeiten und zum Baustopp hier wie da. Das Tischtuch schien zerschnitten und die Politik war nicht zum Dialog bereit. Dann betrat ein Mann die Bühne, der ein Nein nicht akzeptieren wollte und schaffte es, die Parteien an den Tisch holen. Der Rest ist Geschichte. Alles nachzulesen in einer Serie über die Elbphilharmonie im Hamburger Abendblatt von vor über zehn Jahren. Die Elbphilharmonie wurde gebaut, obwohl sie das Elffache der ursprünglichen Planungssumme gekostet hat, fast eine Milliarde Euro. Sie hat den Michel als Hamburger Wahrzeichen vom ersten Platz verdrängt. Ich persönlich bin für den Bau des Elbtowers und schließe mich den Argumenten Herrn Kochs an.

Nikolaus Kraus

Fahrradwege durch Kfz-Steuern

20. Februar: „Anwohnerparken: Wo am meisten gezahlt wird“

Eigenartigerweise erinnert sich niemand daran, dass Autofahrer eine nicht unerhebliche Kfz-Steuer für ihr Auto zu zahlen haben. Da ist natürlich nicht automatisch ein Parkplatz dabei. Allerdings sind diese Steuereinnahmen nicht zweckgebunden und dienen zur Deckung allgemeiner Haushaltsausgaben. Dagegen zahlen Radfahrer keinerlei Steuern für ihre Fahrräder und erhalten dafür die schönsten Radwege, die teils nur bei regenfreien Tagen genutzt werden, sowie eigens gebaute Fahrradhäuser, die Millionen gekostet haben, aber nicht genutzt werden. Auch Verkehrsregeln scheinen nur für Autofahrer zu gelten, denn manche Radfahrer fahren so wie es ihnen gefällt und teilweise ohne Rücksicht auf andere. Sie können es offensichtlich auch, da der Hamburger Fahrradsenator, Herr Tjarks, seine schützende Hand darüber hält. Ich wurde vor kurzem fast von hinten auf dem Fußweg von einem Radfahrer angefahren. Als ich ihm zurief, er solle wenigstens klingeln, bekam ich zur Antwort: „Ich habe keine Klingel!“ So viel zur Verkehrssicherheit!

Ingrid Kallbach

Gründe der Wiedervereinigung

16. Februar: „Dohnanyi am Freitag: ,Mehr Willy wagen‘. Hamburgs Altbürgermeister im Gespräch. Heute über die Suche nach Frieden“

Brandts Verdienste um die Konsolidierung und Befriedung der Beziehungen zu Polen und der damaligen UdSSR mit den dazugehörigen Ostverträgen sind unbestritten und geschichtliche Fakten. Aber die Wiedervereinigung wurde erreicht nach dem Zusammenbruch sowjet-kommunistischer Systeme des Ostblocks und der Massenflucht über Ungarn-Österreich durch den Mut der DDR-Bürger, auf die Straße zu gehen und schließlich durch ein glückliches gegenseitiges Verstehen der jeweiligen Positionen zwischen Kohl und Gorbatschow, wofür beide eine gehörige Portion Mut aufbringen mussten. Derweil standen SPD-Politiker wie Schröder oder Lafontaine, die sich vorher durch peinliche Anbiederung bei den SED-Größen hervorgetan hatten, unbeteiligt an der Seitenlinie, und der letztgenannte konnte sich auch später über die Wiedervereinigung nicht freuen. Die DDR-Bürger haben bei den ersten freien Volkskammerwahlen der SPD dafür einen Denkzettel und der CDU einen überwältigenden Wahlsieg beschert.

Ernst-August Schrader

Ein Schildbürgerstreich?

15. Februar: „Neue Parkplätze für diese Stadtteile. Bezirksamt Hamburg-Mitte reagiert auf Beschwerden und stellt Lösungen vor“

Gute Nachrichten für genervte Autofahrer? Schlechte Nachrichten für die Billstedter! Der Kirchsteinbeker Marktplatz wurde 2006 bis 2007 aufwendig und kostenintensiv für die Billstedter unter dem Motto „Lebenswerte Stadt“ saniert. Es wurde eine wunderschöne Pflasterung angelegt, der Übergang zur Kirche auf der Straße optisch angepasst, weiße Gatter in Anlehnung an den alten Marktplatz erbaut, Feldsteinmauern mit Bepflanzungen angelegt und ein Spielplatz errichtet. In anderen Stadtteilen werden Parkplätze abgebaut, um den Menschen Lebensraum zurückzugeben. Selbst an der Billstedter Hauptstraße wurden Parkplätze abgebaut. Jetzt sollen neue Parkmöglichkeiten auf dem Kirchsteinbeker Marktplatz entstehen? Dieses Projekt klingt nach einem weiteren Schildbürgerstreich in unserer schönen Stadt.

Sibylle Hartkopf

Die perfekte Planung

14. Februar: „Caspar-David-Friedrich-Ausstellung: Kunsthalle dem Ansturm nicht gewachsen?“

Wir waren mit einer Gruppe von acht Freunden in der Ausstellung. Es war toll! In unserem Zeitfenster 13 bis 16 Uhr waren wir spät da, so gegen 15 Uhr. Vielleicht war das die perfekte Planung, die meisten aus unserem Zeitfenster waren schon da oder schon wieder weg, das nächste Zeitfenster noch nicht offen. Ja, es war voll, aber wir konnten alle Bilder sehen, uns vor jedem Bild darüber unterhalten und Gedanken dazu austauschen. Sogar beim „Mönch“ konnten wir ganz dicht an das Bild gehen und seine nackten Füße sehen! Die Ausstellung ist fantastisch und eine großartige Werbung für Hamburg.

Jutta Simon, Hamburg-Tatenberg

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