Themen: Parkplatznot +++ Matthiae-Mahl +++ Gewalt am Jungfernstieg +++ So verspätet sind die Busse in Hamburg.

Die Menschen im Mittelpunkt

21. Februar: „Kleiner Garten wäre schön: Nachverdichtung? Hauptsache, das Auto hat Platz. Parkplatznot scheint eines der größten Probleme der Stadt zu sein. Dabei sollte der Raum den Menschen gehören“

Endlich mal eine andere Sichtweise im Abendblatt. Eine, die die Menschen in den Mittelpunkt stellt, egal ob sie Auto oder Fahrrad fahren, zu Fuß gehen oder geschoben werden. In anderen Artikeln zum Thema Parken erhält man manchmal den Eindruck, es gäbe immer nur zu wenig Parkplätze, aber nie zu viele Autos. Wenn in einer Straße die Anzahl, und die Größe der Autos seit Jahrzehnten zunimmt, wie soll das eigentlich funktionieren, ohne den Platz für alle(s) andere einzuschränken? Kinder und Erwachsene haben keine Sicht mehr auf die Straße, man muss sich in einigen Vierteln an VW Bussen und SUV vorbeiquetschen, um zur Bushaltestelle zu kommen. Und wenn dann zwei oder vier Parkplätze umgewidmet werden, erhält im Abendblatt garantiert jemand die Gelegenheit, zu erzählen, wie doof er oder sie das findet. Wasser, das abfließen kann, Kinder, die alleine zur Schule kommen, Menschen, die ohne Belastung von Lärm und Abgasen auf einer Bank sitzen und ins Gespräch kommen können – wie soll das erreicht werden, wenn nicht den Stehzeugen ein wenig Platz abgerungen wird? Wir sollten alle mal unser Verhältnis zum Kfz lockern und nicht so verkrampft an Lösungen von gestern festhalten, sondern eine lebenswerte Version von Stadt für alle erdenken. Schön, dass das auch im Abendblatt möglich ist.

Thomas Dugaro

Kurzsichtig gedacht

Ich habe 40 Jahre in Hamburg gewohnt, arbeite immer noch dort, und der Verkehr (inklusive der Parkplatzsuchenden) ist immer schlimmer geworden. Autos müssen zum Großteil raus, anders wird es nicht gehen! Fehlt nur noch eine Lobby dafür. Leider sind die Menschen oft sehr kurzsichtig und nur auf das vermeintlich eigene Wohl bedacht.

Kerstin Ohlsen

Hanebüchene Argumente

21. Februar: „Matthiae-Mahl: Signal an Russland. 400 Gäste aus 60 Staaten. Tschentscher würdigt Ehrengast als Unterstützerin der Ukraine“

Ich kann die Kritik der Linksfraktion an diesem „Eliteessen“, bei dem es nicht einmal einen kleinen Benefizeffekt gibt, nachvollziehen. Und das einzige Gegenargument, dass das Matthiae-Mahl eine der schönsten und kostengünstigsten Werbungen für die Hansestadt Hamburg sei, da die Bilder um die gesamte Welt gingen, ist schon ziemlich hanebüchen. Ein Teil dieser Welt wird das eher als den berühmten Sack Reis ansehen, der in China umfällt und ein anderer Teil, der von Krieg und Krisen erschütterten Welt, wird diesen Festschmaus überhaupt nicht wahrnehmen oder als recht dekadent bewerten. Im Übrigen: Zwischen 1724 und 1956 fand das Matthiae-Mahl nicht statt – und wurde offensichtlich auch von niemandem vermisst. Erst 1957, also nach über 230-jähriger „Pause“, veranlasste der CDU-geführte Senat wohl insbesondere zu Ehren des damaligen Präses der Hamburger Handelskammer das Matthiae-Mahl zu reaktivieren.

Wolfgang Kirmse

Gute Nacht, Jungfernstieg!

20. Februar: „Gewalt am Jungfernstieg: Soko bricht Pause ab“

Dieser Bericht lässt mich fassungslos zurück. Unsere ehemalige „Prachtmeile“ verkommt nun schon seit Jahren zu einem Aufenthaltsort von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Die zum Teil kriminellen Jugendlichen können nahezu straffrei agieren, weil selbst bei überführten Straftätern „kein Haftgrund“ vorliegt. Ich bin kein Jurist und wahrscheinlich ist das auch nur für diese verständlich. Auch, dass Vernehmungen quasi nicht stattfinden, weil Jugendliche nur in Anwesenheit eines Anwalts befragt werden dürfen, ist für uns Nicht-Justiziare nur schwer verständlich. Jeder, der mit dieser Klientel zu tun hat, fordert sofortige Konsequenzen, damit der Straftat umgehend eine Verbüßung folgt. Aber Fehlanzeige. Es bleibt, wie es ist. Die machen was sie wollen, denn der Polizei fehlen anscheinend die Mittel zur Durchsetzung echter Maßnahmen, und die Justiz geht wohlwollend in Deckung. Gute Nacht, Jungfernstieg!

Christian Schmidt

Auf dem Fan-Auge blind

20. Februar: „HSV-Fanhilfe erwägt juristische Schritte nach Polizeiaktion“

Beim Fußballspiel in Rostock kam es in der Halbzeitpause zu einem Übergriff auf einen geöffneten Imbiss im Gästeblock, der zunächst mit Pyrotechnik beworfen und anschließend geplündert sowie verwüstet wurde. Außerdem wurde die Kasse herausgerissen und gestohlen. Was hat dieser arme Imbissbesitzer bloß falsch gemacht, dass er so von den HSV-Fans behandelt wird? Auf welchem Auge muss die HSV-Fanhilfe blind sein? Stell dir vor, die vielen Vorkommnisse wären nur ein böser Traum, dann würden zwei Polizisten ausreichen, die den Gästen den Weg zum Stadion zeigen. Oder du bist beim Eishockey, Basketball, Handball etc., denn dort reicht ein Streifenwagen der Polizei völlig aus.

Volker Schlesiger

Unrealistisch und weltfremd

19. Februar: „Bis zu 20 Minuten: So verspätet sind die Busse in Hamburg. Pünktlichkeit ist schlechter geworden“

Auch mit dem Pkw kommt man nicht minutengenau durch Hamburg. Ärgerlich ist aber, dass die HVV-App mit Umsteige- bzw. Wartezeiten von einer Minute arbeitet – völlig unrealistisch und weltfremd. Noch ärgerlicher ist die Tatsache, dass viele Busse ganz ausfallen – das verringert natürlich auch die Zahl der Verspätungen. Bei uns in Lurup war man noch radikaler: Bis auf eine Fahrt vor fünf Uhr wurde der Metrobus 3 ganz eingestellt und bei dem Metrobus 2 hat man sich wohl auf einen 20-Minuten-Takt eingestellt, so zumindest heute Vormittag. Ist nicht so schlimm, schließlich wird stadteinwärts der Bahnhof Ottensen gar nicht erst angefahren. Ob im Bund oder hier in Hamburg: Man sollte nicht große Versprechungen für die Zukunft machen, sondern lieber erstmal versuchen, den Standard des letzten Jahrzehnts zu erreichen.

Harald Lübkert

Transport per Schiff?

19. Februar: „Das Brücken-Dilemma für Northvolt“

Wenn sich keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage finden lässt, wie die Güterzüge der zukünftigen Batteriefabrik in Heide über den Nordostseekanal gebracht werden können, ohne die vorhandene Infrastruktur zu überfordern, könnte es vielleicht ein Weg sein, sich das Hindernis selbst ein wenig genauer anzuschauen. Bei dem Nordostseekanal handelt es sich nämlich auch um einen Verkehrsweg. Und weil das Volkswagenwerk als Hauptziel der Batterien ja bekanntlich auch an einem Kanal liegt, nämlich dem Mittellandkanal, wäre es wohl nicht ganz abwegig, kleine Frachtschiffe als Transportmittel in Betracht zu ziehen. An der Elbe links ab, Elbeseitekanal rechts abbiegen, schon kommt die Zukunftsfracht auf ökologisch wertvollem Transportweg zu ihrem Ziel.

Henning Harder

Beispiel Sankt-Lorenz-Brücke

17./18. Februar: „Deutsche Bahn startet Abriss der Sternbrücke“

Leider ist es ja zu spät, aber man hätte sich mal ein Beispiel an der Sankt-Lorenz- Brücke in Lübeck nehmen sollen. Es handelt sich um eine der schönsten Bogenbrücken, die ich kenne. Bei dieser Konstruktion hätte es mit Sicherheit keine Widerstände gegeben. Aber der Tellerrand war ja schon oft sehr hoch.

Helmut Hövener, Halstenbek

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