Themen: Bidens schlechtes Gedächtnis +++ Elbtower: Stadt fordert 1,2 Millionen Euro zurück +++So gefährlich kann Cannabis sein

Keine Gewalt, niemals

12. Februar: „Volodymyr versteckte sich nicht – jetzt ist er tot. Die ukrainische Armee braucht dringend Soldaten und setzt vermehrt auf ältere Männer. Die einen fügen sich unter Lebensgefahr, andere sind auf der Flucht. So wie Sergej“

Ich bin eine Frau und ich bin alt und ich lebe in Deutschland. Ich kann also die Lage der Frauen und Männer der Ukraine nicht gut beurteilen. Aber ich habe einige Bücher über den Zweiten Weltkrieg gelesen, über das Sterben und Töten und über Widerstand. Ich frage mich oft, wie ich wohl damals darüber gedacht und wie ich heute darüber denke und wie ich wohl handeln würde. Ich bin eine total überzeugte Pazifistin. Da ist die Antwort an mich selbst immer klar, ich übe keinerlei Gewalt aus, niemals. Das bedeutet, dass ich keine Soldatin und nur eine sehr eingeschränkte Widerstandskämpferin sein könnte. Im Zwangsfall, nämlich der Einberufung, würde ich ebenso versuchen, nicht anzutreten. Würde ich dafür mein Leben und/oder das meiner Familie aufs Spiel setzen, würde ich passiven Widerstand leisten, das heißt nicht kämpfen, nicht töten? Ich weiß, das klingt feige, aber auch das frage ich mich immer: Soll ich für Kriegstreiber, die sich selbst keineswegs auf das Schlachtfeld begeben, ganz im Gegenteil höchst privilegiert unter Personenschutz ein recht sicheres Leben weiterführen, für einen Krieg, den ich auf keinen Fall will, mein Leben einsetzen? Anderen jungen Menschen, denen ich nie begegnet bin, das Leben nehmen, Kindern ihre Eltern? Was geschieht nach meiner möglichen Inhaftierung, nach meinem möglichen Tod mit meinen Kindern, meiner Familie? Werden sie aufgefangen, kümmern sich die Kriegsführer so um sie, wie ich es tun würde? Ganz sicher nicht. Warum also sollen wir für unser Land kämpfen, für unser Land sterben, wenn unser Land uns und unsere Familien ins Unglück stürzt, uns in den Folgen allein lässt, ganz gleich, ob es einen Krieg gewinnt oder nicht?

Doris Wolff

Jüngere Kandidaten für die USA

10./11. Februar: „Schlechtes Gedächtnis? Biden wehrt sich. Sondermittler Hur berichtet über Aussetzer im Erinnerungsvermögen“

Es ist ganz normal, wenn mit 81 Jahren das Gedächtnis nachlässt und manches durcheinander gebracht wird – das ist auch bei Joe Biden nicht anders. Ob dieser Mann allerdings noch geeignet ist, die Weltmacht USA zu regieren, darf bezweifelt werden. Auch Donald Trump ist mit seinen 77 Jahren nicht mehr taufrisch, ganz abgesehen davon, dass er völlig unmögliche Ansichten hat und darin unverständlicherweise noch von einer riesigen Anhängerschaft gestützt wird. Man kann in unser aller Interesse nur hoffen, dass die USA noch rechtzeitig zur Besinnung kommen und schnellstens jüngere Kandidaten aufbauen – noch ist es nicht zu spät.

Helmut Jung

Der Senat ist nicht lernfähig

10./11. Februar: „Elbtower: Stadt fordert 1,2 Millionen Euro zurück. Hamburg meldet offene Rechnungen bei Insolvenzverwalter an. SPD-interne Kritik an Fehlern wird schärfer“

Das Muster vom Ablauf der mit der Freien und Hansestadt Hamburg geschlossenen Verträgen ist immer gleich. Der Senat fordert nur soweit Informationen vom bauwilligen Interessenten, wie dieser es zulässt. Dann macht er weitere Zugeständnisse hinter verschlossener Tür, um den Investor nicht zu verprellen. Das gilt sowohl für die Vertragsverhandlungen zum zweimal ohne Not vergrößerten Überseequartier, als auch für die zum Elbtower mit dem inzwischen aufgedecktem Deal der erhöhten Bruttogeschoßfläche wegen der geforderten Aussichtsplattform. Insofern klingt es wie Hohn, wenn der zuständige Finanzsenator sagt, es sei noch verfrüht, aus dem Elbtower-Projekt lehrreiche Schlüsse zu ziehen. Der Senat ist nicht lernfähig, weder aus eigenen Fehlern, noch aus denen der in Reimform gegossenen griechischen Mythologie. Wie weiland die Trojaner dem geschenkten Holzpferd nicht in den Bauch, so haben die Senatoren dem von Olaf Scholz geschenkten Gaul „Elbtower“ nicht ins Maul geschaut. Einem Pferdehändler wäre das nicht passiert.

Bruno Brandi

Hektik beim Straßenumbau

10./11. Februar: „Wo Hamburg die Straßen der Zukunft baut. In Altona und am Hauptbahnhof gibt es Baustellen, die Vorbild für die Stadt werden sollen. Was dort geplant ist“

Das Foto vom Högerdamm zeigt ein schönes Endprodukt. Ähnliches wird wohl auch für die Königstraße in Altona geplant sein. Bei letzterem Projekt frage ich mich als Anwohnerin im Hamburger Westen, die häufiger diese Strecke fährt, warum vor gar nicht langer Zeit die Königstraße von einer vierspurigen Autostraße in eine zweispurige mit tadellosen, breiten, rotgefärbten Radwegen in beide Richtungen umgebaut wurde. Jetzt erfolgt wieder ein Umbau, diesmal auch ökologisch begründet, mit einer Großbaustelle, die nur in einer Richtung passiert werden kann und in der der Autoverkehr über den schönen neuen Radweg geleitet wird. Warum wurde nicht etwas gewartet, in Ruhe geplant und dann gleich die jetzige Lösung angestrebt? Hier wird, meines Erachtens wieder einmal, äußerst großzügig mit Steuergeldern umgegangen. Mit etwas weniger Ideologie und Hektik beim Straßenumbau könnten manche Gelder eingespart, und trotzdem die sicher nötigen Veränderungen im Verkehrswesen erreicht werden.

Dr. Ursula Engel

Geht es nur um Geld?

10./11. Februar: „So gefährlich kann Cannabis sein“

Es ist schon heftig, wie unsere Politiker alle Warnungen von Experten über die Risiken von Cannabis wegwischen, gerade was junge Menschen angeht. Äußerst fragwürdig ist ebenfalls, dass beim Thema Cannabis plötzlich jeder 18-Jährige als Erwachsener gilt, bei Straftaten aber das Jugendrecht angewendet wird, weil 18-Jährigen die Reife fehlt, um das Unrecht zu erkennen. Entweder haben die Entscheider selbst schlechtes Zeug geraucht, oder es geht ausschließlich ums Geld, denn immerhin wird der Staat jedes Jahr fast drei Milliarden Steuern durch das neue Gesetz einnehmen.

Derk Langkamp

Eindrucksvoller Kommentar

10./11. Februar: „Schumachers Woche: ,Wir-Gefühl‘ – wie geht das?“

Ein eindrucksvoller Kommentar, der des Pudels Kern trifft! Warum dann nicht auch das „Unmögliche“ einfordern? Von der Politik, das heißt von den demokratischen Parteien verlangen, dass sie Botschaften dieses „Wir-Gefühl“ aussenden und bei der Abwertung des politischen Gegners zugleich sich etwas mehr Zurückhaltung auferlegen.

Heinz Spilker, Ammersbek

Eine gefährliche Situation

9. Februar: „Zahl der Demonstranten auf 180.000 korrigiert“

So schön es ist, dass so viele Menschen aufstehen und für Demokratie demonstrieren. Ich war am 19. Januar auch auf dieser Demonstration. Irgendwann stand ich mindestens eine halbe Stunde Körper an Körper eingeklemmt und konnte mich in keine Richtung bewegen. Da kommt Angst hoch. Erstens ist es mir ein Rätsel, wie die Polizei es zulassen kann, dass viel zu viele Menschen sich in diesem Bereich aufhalten. Was wäre passiert, wenn dort eine Panik ausgebrochen wäre... Zweitens habe ich seitens der Polizei nachträglich weder ein Bedauern darüber, dieses Chaos zuzulassen, noch eine der Öffentlichkeit zugänglich gemachte Aufarbeitung dieses Vorfalls wahrgenommen. Schade. Und auch beim Abendblatt und anderen Medien fehlte mir eine Betrachtung dieser wirklich gefährlichen Situation.

Michael Jabs

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