Themen: Beeindruckender Auftritt des Bundeskanzlers +++ ADAC-Umfrage: Schlechte Noten für Hamburg +++ ,Luxustunnel‘ für Kröten.

Die gleiche Sendung gesehen?

1. Februar: Leitartikel: „Kämpferischer Olaf Scholz. Bundeskanzler legt im Bundestag einen beeindruckenden Auftritt hin“

Bei Sportübertragungen kommt es einem ja manchmal so vor, als sehe man gerade ein anderes Spiel als der Kommentator. Dem „glasklares Foul“ des Kommentators ging da dann häufig aus meiner Sicht nicht die kleinste Berührung voraus. So in etwa geht es mir mit Ihrem Leitartikel. Was wirklich geschah: Ein wütender und ganz offensichtlich ratloser Kanzler spuckt Gift und Galle und greift den Oppositionsführer im Wesentlichen unsachlich und persönlich an. Von einem Willen zur Veränderung war aber auch nicht ein Hauch zu merken. Das Ganze zeigte einen Kanzler, der fertig hat. Persönlich, genauso wie programmatisch. Weder Scholz politische Entscheidungen noch sein Auftritt geben irgendeinen Hinweis, dass er so etwas wie einen Neustart der Ampel schaffen könnte.

Dr. Philip Düwel, Hamburg-Duvenstedt

Schämt euch, CDU!

Was ist das für ein peinliches Verhalten der CDU, den Bundeskanzler bei seiner Rede durch Lachen und unnötige Zwischenrufe zu stören. Die sollten sich schämen, so ein Verhalten in dieser doch sehr schwierigen Zeit zu zeigen, ohne in ihrer Rede Verbesserungsvorschläge machen zu können.

Uwe Stahl

Unwürdige Beleidigungen

Wer den gestrigen Parlamentstag aufmerksam verfolgt hat, kann diesem Leitartikel nicht zustimmen. In Scholz’ Rede wurden mehrfach Beleidigungen ausgesprochen, die einem Kanzler nicht über die Lippen kommen sollten. Bei seinen Helmut-Schmidt-Zitaten hätte er auch erwähnen sollen, dass „an erster Stelle Respekt vor der Freiheit und Würde anderer für die Qualität unserer Demokratie entscheidend sei“, sein „Boxen“ zeigt doch an, wie dünnhäutig er geworden ist. Bei allem Verständnis, er hat sich als Kanzler nicht nur für gute Zeiten wählen lassen. Dass er Krisen beherrscht, kann nicht behauptet werden, und ein Blick in die Bevölkerung zeigt doch, wie sehr er und seine Mitstreiter das Land gespalten haben. Daran wird jede neue Regierung zu knabbern haben, das hat das Land nicht verdient.

Norbert Herzberg

Der normale Lauf der Dinge...

1. Februar: „Jedes zweite Einfamilienhaus ist Sanierungsfall. Wie teuer es für Immobilieneigentümer werden kann“

Warum sollten Kaufinteressenten für aus der Zeit gefallene Energieschleudern noch viel Geld zahlen? Die publizierten Zahlen sind weder neu noch erschreckend. Es ist der ganz normale Lauf der Dinge, dass auch Immobilien in die Jahre kommen und energetisch zu sanieren sind. Gute Dämmung von Dach und Fassade erhöht massiv die Wohnbehaglichkeit, den Miet- und Verkaufswert, die Unabhängigkeit von Energieimporten und bietet nicht zuletzt umfassenden Schutz vor Schimmelrisiken, die in den Altimmobilien von vor 1990 weit verbreitet sind. Die Einsparungen laufender Energiekosten sind immens, Förderprogramme infolge weiter steigender Energiepreise überhaupt nicht mehr erforderlich. Schon seit über 30 Jahren appellieren Bau- und Energieexperten an Politik, Verbände und Investoren, große Kampagnen für eine energetische Ertüchtigung gerade kleiner Wohnimmobilien zu starten.

Johannes Zink

Die armen Autofahrer...

31. Januar: „ADAC-Umfrage: Auto- und Radfahrer geben Hamburg schlechte Noten“

Ach, die armen Autofahrer! Da müssen sie bei der Neuverteilung des Verkehrsraums immer öfter ein Stück vom Kuchen abgeben. Leider wird bei diesem Gejammer gern übersehen, dass der Autoverkehr über viele Jahrzehnte die mit Abstand größten Kuchenstücke bekommen hat, wohingegen sich die anderen Verkehrsteilnehmer eher mit Kuchenkrümeln begnügen mussten. Bei dieser lang gelebten Völlerei fällt es natürlich schwer, sich von lieb gewonnenen Gewohnheiten zu trennen, bzw. etwas abzugeben. Im Kommentar zum Artikel findet sich der Satz: „Staus bremsen Autofahrer aus….“ Eventuell wäre es sinnvoll einmal zu untersuchen, aus was denn diese Staus bestehen, welche die Autofahrer dermaßen drangsalieren. Vielleicht liegt ja in der Antwort ein Teil der Lösung.

Lüder Ahrlich, Lüneburg

Kleintiere bevorzugt

31. Februar: „Ein ,Luxustunnel‘ für Kröten“

Es macht mich wütend, wenn ich lese wie mit unseren Steuergeldern umgegangen wird. Naturschutz in allen Ehren, ich bin auch für Naturschutz und halte mich viel in der Natur auf, aber einen Tunnel für über 450.000 Euro zu bauen, nur damit Kröten zu ihren Laichplätzen kommen, ist genauso absurd wie das Thema Haselmaus im Raum Bad Segeberg. Tiere suchen sich, wenn sie verdrängt werden schon einen neuen Lebensraum. Wenn ich dann einen Tag vorher lesen muss, dass in Hamburg aus Gründen von Sparmaßnahmen fast alle Sozialkaufhäuser geschlossen werden, und damit fast alle Mitarbeiter vor der Arbeitslosigkeit stehen, die durch diesen Job wieder eine Perspektive in ihrem Leben bekamen, zusätzlich zu allen Bedürftigen, die auf diese Institutionen angewiesen sind, dann frage ich mich, wo in unserem Staat die Prioritäten gesetzt werden. Es ist beschämend zu beobachten, wie durch solche Beschlüsse Menschen noch mehr in die Armut getrieben werden, aber Kleintiere, so wichtig und erhaltenswert sie auch sein mögen, von unserer Politik bevorzugt behandelt werden. Wer sich so wenig mit den Belangen und Bedürfnissen der Bevölkerung auseinandersetzt, muss sich nicht wundern, wenn die Bevölkerung sich politisch anders orientiert. Da nützen auch wöchentliche Demos gegen Rechts nichts. Der Fisch stinkt am Kopf zuerst. Darüber sollte die Politik mal nachdenken.

Fred Mordhorst

Das ist Geldverschwendung!

Eine Sauerei, diese Geldverschwendung! Mir liegen auch die Tiere am Herzen, aber nicht um jeden Preis. Wenn die 618 Kröten vertrieben werden, sind die wohl so schlau, sich eine neue Heimat zu suchen. Die Verantwortlichen sollten finanziell zur Rechenschaft gezwungen werden – wegen Veruntreuung! Auf der anderen Seite werden wichtige Sozialkaufhäuser geschlossen, kompletter Irrsinn!

Bernd Lange

Am Nasenring durch die Arena?

30. Januar: „Kindergeld-Zahlungen ins Ausland erneut gestiegen. Mehr als 525 Millionen Euro wurden überwiesen. Die meisten Empfänger leben in Polen“

Warum lässt sich Deutschland von der EU am Nasenring durch die Arena ziehen und geht nicht gegen die EU-Empfehlung vor, dass Kindergeld in voller Höhe gezahlt wird – egal wo die Kinder leben. Gerecht wäre es, das Kindergeld in der Höhe auszuzahlen, wie es in dem Land gilt, wo die Kinder leben. Es kann doch nicht richtig sein, dass ein Arbeitnehmer in Rumänien unter 500 Euro monatlich verdient, aber dort für jedes Kind 250 Euro gezahlt werden müssen. Wozu gibt es Sonderregelungen mit der Türkei, Serbien und Marokko? Für diese Großzügigkeiten habe ich kein Verständnis, vor allem in Zeiten, in denen der Staat endlich wieder anfangen muss, verantwortungsvoll mit Steuergeldern umzugehen. Erstaunlich an der Berichterstattung ist, dass das Bundesfinanzministerium die Antwort an den Abgeordneten René Springer gegeben hat, der ausgerechnet der AfD angehört. Sonst scheint sich niemand für diesen Missstand zu interessieren. Honi soit qui mal y pense.

Dietmar Johnen-Kluge

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