Hamburg (dpa/lno). Insgesamt zeichnet sich bei den Verkehrsunfallzahlen 2023 für Hamburg ein relativ konstantes Bild ab. Bei den verletzten Kindern gibt die Entwicklung aber Anlass zur Sorge - und nicht nur dort.

Die Zahl der Verkehrsunfälle in Hamburg ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Das geht aus der Senatsantwort auf eine schriftliche Kleine Anfrage der CDU in der Bürgerschaft hervor, die allerdings nur die ersten elf Monate des vergangenen Jahres berücksichtigt. Demnach wurden in der Stadt von Januar bis November in Hamburg 58.619 Verkehrsunfälle verzeichnet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 55.511. Auch die Zahl der Verkehrstoten stieg leicht: von 24 im gesamten Jahr 2022 auf 25 bis Ende November 2023.

Einen deutlichen Zuwachs gab es bei der Zahl der Kinder, die bei Unfällen verunglückten: 579 Jungen und Mädchen unter 14 Jahren wurden laut Senatsantwort von Januar bis November dabei leicht verletzt, 56 schwer und 2 tödlich.

Der Verkehrsexperte der CDU-Fraktion, Richard Seelmaecker, sprach von einer alarmierenden Zahl. Dies sei „ein Anstieg der Unfälle bei Kindern um etwa zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr, was die Verkehrserziehung des Senats infrage stellt“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Die Verkehrssicherheit in Hamburg habe sich unter dem rot-grünen Senat verschlechtert. „Bis November 2023 stiegen die Verkehrsunfälle um fast fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, trotz eines Rückgangs des Fahrradverkehrs um vier Prozent und der E-Scooter-Nutzung um 19 Prozent.“

Dass sich 2023 trotz des leichten Rückgangs beim Radverkehr die Zahl der tödlich verunglückten Radfahrer auf acht zum gesamten Vorjahr (drei) fast verdreifacht habe, „deutet darauf hin, dass das bloße Aufmalen von Fahrradspuren auf bestehenden Straßen nicht ausreicht“, sagte Seelmaecker - und: „Unter dem grünen Verkehrssenator (Anjes) Tjarks ist das Risiko für Fahrradfahrer gestiegen.“

Insgesamt ging die Zahl der durchschnittlich pro Monat bei Unfällen verletzten Menschen den Angaben zufolge aber von 777 in den ersten elf Monaten 2022 auf 737 von Januar bis November vergangenen Jahres zurück.

Hauptverursacher von Unfällen waren auch im vergangenen Jahr laut Senatsantwort Pkw-Fahrer. Sie machten bis November 58 Prozent der Fälle aus, gefolgt von Lkw-Fahrern mit 12 Prozent. In 3,6 Prozent der Fälle waren Radfahrerinnen und Radfahrer Hauptverursacher. Busse kamen demnach auf 2,8 Prozent und sogenannte Elektrokleinfahrzeuge wie E-Scooter auf 0,8 Prozent.

„Besonders besorgniserregend ist die Unfallstatistik im Bereich der Mikromobilität, wie bei E-Scootern, wo 25 Prozent der in Unfälle verwickelten Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss standen“, sagte Seelmaecker. Auch bei Fahrradfahrern sei dieser Anteil mit etwa sechs Prozent höher als bei Autofahrern (zwei Prozent).