Kiel/Bad Segeberg (dpa/lno). Wölfe leben schon seit ein paar Jahren wieder in Schleswig-Holstein. Seit dem Sommer ist klar, dass es auch Nachwuchs gibt. Jetzt weiß man auch, welche Größe das Segeberger Rudel hat.

Das im Segeberger Forst lebende Wolfspaar hat in diesem Jahr mindestens fünf Welpen aufgezogen. Das geht aus Daten des Wolfsmonitorings hervor, wie das Umweltministerium am Mittwoch mitteilte. Die Auswertung von Fotofallen hatten bereits im Juli ergeben, dass mindestens zwei Wolfswelpen Anfang Mai zur Welt gekommen waren. Ein Jungtier wurde im Oktober bei einem Autounfall so schwer verletzt, dass ein Jäger es töten musste. Das Wolfsrudel im Segeberger Forst umfasst daher aktuell wahrscheinlich mindestens sechs Tiere.

Nach Angaben der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) verlassen Jungwölfe normalerweise im Alter von 10 bis 22 Monaten das Territorium der Eltern. Sie suchen sich dann ein eigenes Gebiet und einen Paarungspartner. In den meisten Wolfsrudeln seien die Elterntiere daher die einzigen dauerhaft im Territorium anwesenden Wölfe.

In Schleswig-Holstein wurde erstmals im Jahr 2007 wieder ein Wolf nachgewiesen. Mit Stand vom Oktober 2022 gibt es nach Angaben des Wolfsmanagements neben dem Rudel im Segeberger Forst noch ein Wolfspaar im westlichen Herzogtum Lauenburg. Zusätzlich gibt es im südlichen Grenzbereich zu Mecklenburg-Vorpommern ein territoriales Wolfspaar, das beide Bundesländer nutzt, aber Mecklenburg-Vorpommern zugeordnet wird. Die DBBW geht außerdem noch von einem Wolfsrevier im Kalübber Holz im Kreis Plön aus. Nach Angaben des Umweltministeriums könnten sich vier bis sechs Einzelwölfe zumindest zeitweise im Land aufhalten.