Hamburg (dpa/lno). Wie muss sich die Innenstadt verändern, um auch in Zukunft Menschen anzuziehen? Mit dieser Frage beschäftigt sich seit Juni 2022 ein Runder Tisch. Nun wurden Ideen vorgestellt, um eine zentrale Verbindung zwischen Binnenalster und Hafencity zu stärken.

Im Rahmen der Umgestaltung der Innenstadt soll eine zentrale Verbindung von der Binnenalster bis zur Hafencity etabliert werden. Ideen für die Neugestaltung und Stärkung der sogenannten Domachse zwischen Bergstraße und Dar-es-Salaam-Platz wurden von August bis Oktober von fünf Planungsbüros in einem Werkstattverfahren entwickelt, wie Bürgermeister Peter Tschentscher, Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (beide SPD) und Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Mittwoch im Anschluss an den Runden Tisch Innenstadt mitteilten. Diese Zusammenkunft, die unter anderem aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung, Immobilien- und Wohnungswirtschaft sowie Kulturinstitutionen besteht, begrüße die Ergebnisse des Werkstattverfahrens, hieß es.

Als einen wesentlichen Punkt, der sich aus mehreren Entwürfen ergeben habe, nannte Pein, dass die westliche Seite der „Domachse“ zu einem Boulevard werden solle, vor allem für Fußgänger und Fahrradfahrer. Mehrere Entwürfe hätten zudem das Parkhaus Große Reichenstraße in den Fokus genommen. „Explizites Ziel ist es, dass das Parkhaus ein Parkhaus bleibt.“ Es gehe nicht darum, es abzureißen, sondern darum, vor allem die Erdgeschosszonen und vielleicht auch das Dach oder einzelne Etagen anders und für mehr Menschen nutzbar zu machen.

Zentral sind laut der Stadtentwicklungssenatorin außerdem Vorschläge gewesen, wie der Domplatz neu gestaltet werden kann. Im Gespräch sei etwa, den Busverkehr auf der „Domachse“ zwischen Speersort und Domplatz rauszunehmen. Andere Entwürfe hätten sich mit einer zusätzlichen Bebauung befasst - final sei das alles aber noch nicht, so Pein.

Die Ergebnisse dienen nach Angaben des Senats „als Ausgangspunkt für nun folgende vertiefte Betrachtungen und konkrete Planungs- und Umsetzungsprozesse“. Diese sollen demnach in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden, Verkehrsunternehmen, Innenstadtakteurinnen und -akteuren und den Menschen in Hamburg geschehen.

„Die Domachse ist eine historische Verbindung, die es schon seit über hundert Jahren gibt und die ein bisschen in Vergessenheit geraten ist in den letzten Jahrzehnten“, sagte Tschentscher. Mit der Entstehung der Hafencity erhalte sie eine neue und größere Bedeutung.

Der Bürgermeister räumte ein, dass die Durchquerung der „Domachse“ durch die Willy-Brandt-Straße „ein kritischer Punkt“ bleibe. „Aber das darf nicht die Ursache dafür sein, dass wir sagen: Jetzt ist halt die Hafencity auf Dauer von der Innenstadt getrennt.“ Hier müsse man weiter nach Lösungen suchen.