Hamburg. Seit 2002 erinnern in Hamburg Stolpersteine an die Opfer des Nationalsozialismus. Der 7000. erinnert an einen Nachtportier.

Der Künstler Gunter Demnig hat am Mittwoch vor dem Hotel „Vier Jahreszeiten“ den 7000. Stolperstein in Hamburg verlegt. Er soll an Harald Seligmann erinnern, der von 1925 bis 1938 Nachtportier in dem Luxushotel war und im Konzentrationslager Neuengamme ermordet wurde. „Die Stolpersteine sind eine große Bereicherung für unsere Erinnerungskultur“, sagte Carola Veit, Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft.

„Und es ist in diesen Zeiten besonders wichtig zu sehen, dass das auch nie aufhören darf, dass wir gemeinsam stehen müssen gegen Antisemitismus, gegen Hass und Hetze. Daran erinnern diese Stolpersteine - jeder für sich und jeder erinnert auch an ein Schicksal.“

Stolpersteine: Seligmann starb 1942 im KZ Neuengamme

Harald Seligmann wurde 1886 als Sohn jüdischer Eltern auf der Uhlenhorst geboren. Nach seinem Schulabschluss begann er eine Lehre zum Gastronom. Während des Ersten Weltkriegs diente er bei der Marine. 1916 heiratete er Bianka Diek, die katholisch war. Auch er trat ihrem Glauben bei. Seit 1925 arbeitete er als Nachtportier im Hotel „Vier Jahreszeiten“, 1938 wurde er entlassen.

Die Nationalsozialisten zwangen seine Frau, sich von ihm scheiden zu lassen, 1939 wurde Seligmann wegen „Rassenschande“ zu zwei Jahren Haft verurteilt. 1941 wurde er entlassen und ins Konzentrationslager Neuengamme überstellt. Dort starb er am 26. Juni 1942.