Kiel (dpa/lno). Nur ein Ministerium in Schleswig-Holstein hat sich bislang seine Fahrradfreundlichkeit vom ADFC bescheinigen lassen. Zu wenig, sagt der SPD-Verkehrspolitiker Niclas Dürbrook. Vor allem ein Ministerium kritisiert er.

Bei der Fahrradfreundlichkeit der Landesregierung gibt es nach Ansicht der SPD noch Verbesserungsbedarf. „Wer von den Arbeitgebern im Land Initiative bei diesem wichtigen Thema erwartet, muss mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte der SPD-Verkehrspolitiker Niclas Dürbrook. Hintergrund sind Antworten der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage Dürbrooks aus dem September nach einer entsprechenden Zertifizierung des Verkehrsministeriums durch den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC).

Nach Angaben der Landesregierung wollen sich drei weitere Ministerien ebenfalls zertifizieren lassen, das Innen-, das Finanz- und das Umweltministerium. „Die Mehrzahl der Ministerien hat dazu bislang allerdings keine Entscheidung getroffen“, sagte Dürbrook. „Das verwundert mich sehr.“ Besonders bemerkenswert sei, dass das von den Grünen geführte Umweltministerium „nur sehr dürftige Antworten zur eigenen Fahrradfreundlichkeit liefert“.

„Wenn künftig massenhaft Pendler aufs Fahrrad umsteigen sollen, klappt das nur mit Hilfe der Arbeitgeber“, sagte Dürbrook. Sichere Abstellplätze und ein fahrradfreundliches Umfeld seien oft noch keine Selbstverständlichkeit, leider auch in den Ministerien in Kiel.

Zudem kritisierte der Abgeordnete, dass die zahlreichen Tarifbeschäftigten des Landes sowie Anwärterinnen und Anwärter weiter vom Fahrradleasing-Programms des Landes ausgeschlossen seien. Das Programm steht nur Beamten zur Verfügung. „Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch eine vergebene Chance für die Fahrradfreundlichkeit“, sagte Dürbrook.