Hamburg/Kiel. Kieler Uniklinik führt Maskenpflicht wieder ein. Wie sieht es in der Hansestadt aus? Das sagen Behörde und Krankenhäuser.

Wegen mehrerer Corona-Fälle hat das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein für die Notaufnahme und die Aufnahmestation in Kiel gerade die Maskenpflicht wieder eingeführt. Kommt eine ähnliche Maßnahme nun auch schon bald auf Hamburger Patienten und Patientinnen zu? Und wie ist die aktuelle Lage in der Hansestadt?

„Ein erneutes gesetzliches Vorschreiben einer Maskenpflicht in Hamburg ist derzeit weder vorgesehen noch geplant“, sagte eine Sprecherin der Sozialbehörde am Donnerstag. Hintergrund ist, dass die von dem Virus ausgehende Gefahr aufgrund der vielen geimpften und genesenen Menschen längst nicht mehr so groß sei wie noch vor einem Jahr. Zudem führe das Coronavirus nach aktueller Erkenntnislage zu weniger schweren Krankheitsverläufen.

Corona: Kehrt die Maskenpflicht in Hamburg zurück?

Krankenhäuser, Altenheime und Pflegeeinrichtungen könnten allerdings jederzeit im Rahmen ihres Hausrechts eine Maskenpflicht zum Schutz von Patientinnen und Patienten sowie des Personals einführen. Das stehe den Einrichtungen weiterhin frei. Zudem könne jeder auch freiwillig eine Maske tragen - zum eigenen und zum Schutz von anderen.

Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) muss derzeit nicht generell Maske getragen werden, wie es hieß. „Zum Schutz aller Patient:innen sowie Mitarbeitenden haben wir im UKE klare Regelungen, wann Mund und Nase mit welchem Produkt - Mund-Nase-Schutz, FFP2 oder FFP3 - zu bedecken sind“, sagte der Leiter UKE-Krankenhaushygiene, Johannes K. Knobloch, dazu. Diese richteten sich nach entsprechenden Risiken. „Eine generelle nicht auf einer Risikobewertung basierte Maskenpflicht lehnen wir als nicht evidenzbasiert ab.“

Corona: Maskenpflicht bei Asklepios kein Thema

Im Kinderkrankenhaus Altona gibt es derzeit ebenfalls keine Planungen zur Rückkehr der Maskenpflicht, wie eine Sprecherin sagte. „Unsere Entscheidung ist abhängig davon, wie stark unsere Kinder betroffen sind. Derzeit haben wir noch keine steigenden Zahlen.“

Auch bei den Asklepios-Kliniken ist die Pflicht zum Tragen einer Maske bislang kein Thema. Asklepios folge grundsätzlich den Hygienevorgaben des Robert Koch-Institutes und der zuständigen Behörden, hieß es dazu. „Sollte es von deren Seite entsprechende Empfehlungen oder Vorgaben geben werden wir sie zeitnah umsetzen“, sagte ein Sprecher dazu.

Corona: 73 bestätigte Fälle in Hamburg

Der Sozialbehörde zufolge waren in der vergangenen Woche in Hamburg 73 PCR-bestätigte Corona-Fälle registriert worden. In der Woche davor waren es 93 Fälle.

Die Zahlen schwanken demzufolge seit Mai im zweistelligen und selten niedrig-dreistelligen Bereich. Die Dunkelziffer dürfte jedoch hoch sein, hieß es weiter.

Corona: Maskenpflicht wieder in Kieler Uniklinik

In Kiel hatte das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein wegen gestiegener Corona-Fälle für die Notaufnahme und die Aufnahmestation eine Maskenpflicht verhängt. Dies sei eine wahrscheinlich zeitlich begrenzte Vorsorgemaßnahme, sagte Pressesprecher Oliver Grieve am Donnerstag. Die Maskenpflicht gelte für Mitarbeiter und Patienten. Bis Montag seien 13 Corona-Fälle festgestellt worden.

Am Standort Lübeck des Klinikums gilt die Maskenpflicht nicht. Die leichte Häufung von Corona-Fällen scheine sich auf Kiel zu konzentrieren und könnte auf Rückkehrer aus dem Urlaub zurückzuführen sein, sagte Grieve. Am Städtischen Krankenhaus Kiel gibt es bisher auch für die zentrale Aufnahme keine Maskenpflicht, sondern eine Empfehlung für das Personal. Viele Mitarbeiter, die mit infektiösen Patienten zu tun haben, trügen zum Selbstschutz ohnehin eine Maske, sagte Pressesprecherin Birgitt Schütze-Merkel.

Weltweit breitet sich die neue Coronavirus-Variante EG.5 immer weiter aus. Diese wird von Experten aber als nicht besonders gefährlich angesehen.