Itzehoe. Im Mordprozess um die Messerattacke im Regionalzug hat ein weiterer Fahrgast berichtet, wie er den Angriff des Täters erlebte.

Im Mordprozess um die tödliche Messerattacke im Regionalzug in Brokstedt hat ein weiterer Fahrgast berichtet, wie er den Angriff des Täters erlebte. Als er sah, wie der Mann auf eine junge Frau einstach, sei er nach hinten in den nächsten Wagen gelaufen und habe gerufen: „Messer, Messer, alle raus!“

Messerattacke in Brokstedt: Zeuge hat vor allem zwei Bilder im Kopf

Anschließend habe er die 110 gewählt und mit Hilfe von anderen Fahrgästen Fragen der Leitstelle beantwortet, sagte der 20 Jahre alte Student am Freitag. „Ich hatte so eine Art Fluchtinstinkt.“

Er habe zwei Bilder im Kopf, sagte der Zeuge. Einmal, wie die junge Frau noch nicht ganz am Boden lag und der Angreifer auf sie einstach. Und dann, wie sie bereits am Boden lag und der Täter mit dem Messer von oben weiter auf sein Opfer einstach. Er habe diese Bilder tagelang nicht aus dem Kopf bekommen.

Dem angeklagten 34 Jahre alten Palästinenser Ibrahim A. wird Mord in zwei Fällen und versuchter Mord in vier Fällen vorgeworfen.

Er soll am 25. Januar im Regionalzug von Kiel nach Hamburg in der Nähe des Bahnhofs von Brokstedt eine 17-Jährige und ihren zwei Jahre älteren Freund erstochen haben. Zwei weitere Frauen und zwei Männer erlitten schwere Verletzungen.