Neumünster. Ibrahim A. zündelt im Gefängnis. Der Mann, der in einem Zug zwei Menschen getötet haben soll, gilt als schwieriger Häftling.

Der mutmaßliche Messerstecher von Brokstedt, Ibrahim A., hat in seiner Zelle in der Justizvollzugsanstalt Neumünster Feuer gelegt. „Er hat am Mittwochabend in seinem Haftraum gezündelt. Es war ein kleiner Brand und der wurde auch schnell gelöscht“, sagte Anstaltsleiterin Yvonne Radetzki am Freitag.

Durch den Brand seien weder er noch andere Insassen oder Mitarbeiter der JVA verletzt worden. Wie es zu dem Feuer kommen konnte, war zunächst unklar. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Fall Brokstedt: Ibrahim A. gilt als schwieriger Häftling

Ibrahim A. galt zuletzt als schwieriger Gefangener, der immer wieder durch sein schlechtes Verhalten aufgefallen war. So soll er Bedienstete regelmäßig bedroht und beschimpft haben – begleitet von entsprechenden Gesten. Zuletzt sei es aber besser geworden, sagte Radetzki dazu.

Der Palästinenser Ibrahim A. soll am 25. Januar in einem Zug von Kiel nach Hamburg Fahrgäste mit einem Messer angegriffen und zwei junge Menschen getötet haben. Fünf weitere wurden verletzt. Eines der schwer verletzten Opfer soll sich zudem in Folge der Tat das Leben genommen haben.

Erst wenige Tage vor den tödlichen Messerangriffen war Ibrahim A. aus der Untersuchungshaft in Hamburg entlassen worden. Um die Aufarbeitung des Falls wurden auch harte politische Auseinandersetzungen zwischen den Nachbarländern Hamburg und Schleswig-Holstein geführt.