Hamburg (dpa/lno). Angesichts der Unsicherheiten beim Ersatz der in die Jahre gekommenen Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen wirft die Opposition dem rot-grünen Senat ein „Planungsdesaster“ vor. Hintergrund ist ein Schreiben von Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) an die Bürgerschaft, in dem sie mitteilt, dass wegen zunächst nicht bekannter Bodenbeschaffenheiten der bereits geplante Bau eines Tunnels wieder infrage gestellt werden müsse und eine Neubewertung des Projekts nötig sei. Zunächst hatte das „Hamburger Abendblatt“ darüber berichtet.

Angesichts der Unsicherheiten beim Ersatz der in die Jahre gekommenen Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen wirft die Opposition dem rot-grünen Senat ein „Planungsdesaster“ vor. Hintergrund ist ein Schreiben von Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) an die Bürgerschaft, in dem sie mitteilt, dass wegen zunächst nicht bekannter Bodenbeschaffenheiten der bereits geplante Bau eines Tunnels wieder infrage gestellt werden müsse und eine Neubewertung des Projekts nötig sei. Zunächst hatte das „Hamburger Abendblatt“ darüber berichtet.

Eigentlich war der Bau eines Tunnels zur Verbindung von östlichem und westlichem Hafenteil beschlossene Sache. Er sollte die Köhlbrandbrücke 2036 ersetzen, deren Lebensdauer abläuft und die mit einer Durchfahrtshöhe von gut 50 Metern künftigen Anforderungen nicht mehr entspricht. Seit Jahren wird geplant.

Wegen der Bodenbeschaffenheit müsste der Tunnel etwa 5,40 Meter tiefer angelegt werden als in der Machbarkeitsstudie veranschlagt, schreibt Leonhard. „Daraus ergibt sich eine zusätzliche Länge des Tunnels von rund 165 Metern.“ Dies wiederum mache 35 zusätzliche Ingenieurbauwerke notwendig - mit entsprechenden Mehrkosten. Insgesamt geht die Behörde von mehr als 5,3 Milliarden Euro für die Tunnelvariante aus.

Leonhard zieht daher die Reißleine: „Es ist beabsichtigt, so schnell wie möglich eine belastbare Grundlage zu schaffen, um die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Querungsvarianten abzuwägen und zu entscheiden, mit welcher Bauwerksvariante die Planungen fortgeführt werden kann“, heißt es in dem Schreiben an Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit.

„Das Planungsdesaster um die Köhlbrandquerung ist beschämend“, sagte der Wirtschaftsexperte der CDU in der Bürgerschaft, Götz Wiese, am Sonntag. Die Verlässlichkeit des Hafens stehe in Frage, wenn nun „die gesamte Planung noch einmal von vorne beginnt - wenige Jahre bevor die alte Köhlbrandbrücke abgängig ist“. Er forderte einen „kompletten Neustart“ bei der Hafenbehörde HPA „mit Personen an der Spitze, die etwas von ihrem Fach verstehen“.

Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher der Linken, sprach von Planungen nach dem Motto „Avanti Dilettanti“. „Die mehrjährigen Untersuchungen in der HPA mit 20 Ingenieuren, die um 80 externe Kräfte verstärkt wurden, haben sich in entscheidenden Punkten geirrt.“ Damit seien „zumindest etliche der 56 Millionen Euro verschwendet worden“, die laut Senat bislang für die Planungen ausgegeben wurden.