Hamburg (dpa/lno). Auch in diesem Jahr haben die Hamburger Störche viel Nachwuchs bekommen. Trotz der positiven Bilanz warnt der Naturschutzbund Hamburg.

Der Naturschutzbund Nabu hat in diesem Jahr eine Rekordzahl an Storchenküken in Hamburg verzeichnet. Insgesamt haben 104 Storchenküken das Licht der Welt erblickt. „Das ist absoluter Rekord“, sagte Storchenvater Jürgen Pelch am Donnerstag auf einem Milchhof in den Marschlanden. Sechs der Küken werden von Pelch von Hand aufgezogen, der Rest wird von den insgesamt 40 Hamburger Storchenpaaren versorgt. 2022 waren es 30 Paare, die vor allem in den Vier- und Marschlanden ihre Jungtiere ausgebrütet haben.

Die Paare konnten im vergangenen Jahr 61 Jungvögel aufziehen. Vor allem die Trockenheit habe den Tieren damals zugesetzt. Hätte es etwas mehr Regen gegeben, hätten es laut Nabu vermutlich mehr kleine Störche geschafft. Trotz Freude über die Rekordzahl sind die Naturschützer weiterhin vorsichtig: „Die Bilanz fällt insgesamt besser aus als gedacht, das ist aber kein Grund, jetzt wirklich fröhlich zu sein“, sagte der Vorsitzende des Nabu Hamburg, Malte Siegert. „Der Klimawandel trägt auf jeden Fall dazu bei, dass die Störche insgesamt nicht mehr so leicht ihre Nahrung finden.“

Hamburgs stellvertretende Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) betonte, dass auch weiterhin am Artenschutz in Hamburg gearbeitet werden muss: „Wir haben wirklich starke Zahlen, [...] wir müssen trotzdem weiterhin ein gutes Ökosystem zum Leben für die Paare und Jungtiere schaffen.“

Die Jungtiere sollen schon in den nächsten Tagen ihr Nest verlassen. Ein paar Wochen später werden sie dann ohne ihre Eltern in Richtung Süden fliegen.