Asklepios Klinik Altona

Hodenkrebs bei Profifußballern: Ist Erkrankung saisonal?

Kevin Kallenbach
Sébastien Haller war einer von vier Profifußballern der Ersten Bundesliga, die im vergangenen Jahr an Hodenkrebs erkrankten. Nun untersuchten Forscher der Asklepios Klinik, ob es Zusammenhänge gibt.

Sébastien Haller war einer von vier Profifußballern der Ersten Bundesliga, die im vergangenen Jahr an Hodenkrebs erkrankten. Nun untersuchten Forscher der Asklepios Klinik, ob es Zusammenhänge gibt.

Foto: Franck Fife / dpa

Menge und Häufung der Hodenkrebs-Erkrankungen lassen Mediziner aufhorchen. Erste Studie aus Hamburg liefert jetzt Ergebnisse.

Hamburg.  Sèbastien Haller vom BVB, Timo Baumgartl von Union Berlin, Marco Richter und Jean-Paul Boetius von Hertha BSC: Die Zahl der Profifußballer, die im letzten Jahr im Zeitraum Mai bis September die Diagnose Hodenkrebs bekamen, hat das Hodentumorzentrum der Asklepios Klinik Altona aufhorchen lassen.

In einer Studie untersuchten die Experten nun, ob es einen saisonalen Zusammenhang zum Auftreten der sonst doch vergleichsweise selten vorkommenden Krebsform gibt. Von den etwa 267.000 Krebsdiagnosen 2022 in Deutschland wurde in ungefähr 4100 Fällen Hodenkrebs festgestellt.

Asklepios Klinik: Hodenkrebs-Studie hat klares Ergebnis

„Wir haben 31.000 Fälle von Hodentumor-Erkrankungen der letzten elf Jahre aus Deutschland hinsichtlich des Diagnosezeitraums ausgewertet“, erklärt Prof. Dr. Klaus-Peter Dieckmann, Ärztlicher Leiter des Hodentumorzentrums an der Asklepios Klinik Altona, die Vorgehensweise der Studie.

Hätte es tatsächlich einen jahreszeitlichen Zusammenhang zur Erkrankung gegeben, wäre das ein großer Sprung für die Ursachenforschung und letztendlich der Vermeidung von Hodenkrebs gewesen. Doch die Forscher der Asklepios Klinik Altona kamen zum genau gegenteiligen Ergebnis: Laut ihrer Studie gibt es keinerlei Zusammenhang zwischen einer Häufung von Hodenkrebs und bestimmten Jahreszeiten.

Doch auch aus diesem Ergebnis können die Forscher der Asklepios Klinik einen Erfolg ziehen. „Für die Krebsforschung auf diesem Gebiet ist das ein Erkenntnisgewinn, der uns davor schützt, falsche Wege zu gehen“, meint Dieckmann.

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