Kiel (dpa/lno). An der Förde wächst die Vorfreude: In zwei Wochen startet die Kieler Woche. Zur Eröffnung wird der Premier des afrikanischen Inselstaates Kap Verde an der Seite von Ministerpräsident Günther stehen. Und ganz ungewöhnliche Gäste sind ebenfalls dabei.

Zur Eröffnung der Kieler Woche am 17. Juni begrüßt die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt besondere Gäste: Der Premierminister des westafrikanischen Inselstaates Kap Verde, José Ulisses de Pina Correia e Silva, wird das Startsignal mit dem Schiffshorn geben, wie Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) am Freitag ankündigte. Das traditionelle Glasen - das Schlagen der Schiffsglocke zur Zeitansage - übernimmt wie üblich Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). An der Seite der beiden Politiker sind diesmal Samson und Elin aus der deutschen TV-„Sesamstraße“, die 50 Jahre alt wird.

Zugeschaltet wird zur Eröffnungsfeier der Segler Boris Herrmann, der mit seinem Team Malizia noch beim Ocean Race unterwegs ist. Zur Kieler Woche, die bis 25. Juni läuft, erwartet die Landeshauptstadt wieder ein Millionenpublikum. Sie verspricht Weltklasse-Segelsport, mitreißende Konzerte sowie abwechslungsreiche Kultur- und Mitmachveranstaltungen. Der Weltwirtschaftliche Preis wird am 19. Juni vergeben.

Über das Programm der neuntägigen Großveranstaltung informierten OB Kämpfer und der Leiter des Kieler-Woche-Büros, Philipp Dornberger, am Freitag bei einer Pressekonferenz. Es werde ein noch stärkerer Fokus auf Teilhabe und Vielfalt gelegt als bisher, sagte Dornberger. So gibt es noch mehr Angebote und Hilfen für Menschen mit Handicap. Bei Konzerten sind auch Gebärdendolmetscher im Einsatz.

„Wir sind sehr stolz“, sagte Kämpfer angesichts des Besuchs aus Afrika. Die Kapverdischen Inseln vor der Küste Senegals bilden seit vielen Jahren eine wichtige Basis für die wissenschaftliche Arbeit des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung. Gemeinsam mit dem dortigen Meeresinstitut gründete Geomar 2017 auf der Kapverden-Insel São Vicente das Ocean Science Centre Mindelo. Der Premierminister folgt einer Einladung von Geomar-Direktorin Prof. Katja Matthes.

Auf diese Kieler Woche freut sich Kämpfer ganz besonders, denn nach zwei coronabedingten Ausfällen 2020 und 2021 hatte ihn die Krankheit bei der Neuauflage im Vorjahr selbst erwischt. Ganz besonders wichtig ist ihm die Windjammerparade der Groß- und Traditionssegler am 24. Juni: „Das ist mein Kieler-Woche-Moment“, sagte er.

Sport auf Weltklasseniveau bieten wieder die Regatten vor Schilksee. Fast 1400 Meldungen aus 51 Nationen gingen bis Anfang Juni ein. „Im vorolympischen Jahr geht es um Platzierungen auf dem Weg nach Paris oder um Erfahrungen im Weltmeisterschaftsrevier der ORC-WM vor Kiel im August“, sagte Regattachef Dirk Ramhorst.

Die Deutsche Marine begrüßt in ihrem Stützpunkt 40 Schiffe und Boote aus 14 Nationen. Mit dabei ist der 1930 gebaute Dreimastschoner „Capitán Miranda“ aus Uruguay. Während der Kieler Woche läuft über Schleswig-Holstein auch das internationale Großmanöver „Air Defender 2023“.

Musikalisch ist wieder auf zahlreichen Bühnen viel los, wobei wie immer fast alle Konzerte für Besucher kostenfrei sind. Nach der offiziellen Eröffnung spielen auf der Rathausbühne die Sportfreunde Stiller. Auch Vanessa Mai und Band sind in diesem Jahr dabei, Tim Bendzko, Frida Gold, Stammgast Torfrock, Michael Schulte und Alle Farben. Zum Classic Open Air begleitet das Philharmonische Orchester Kiel Patricia Kelly.

Auf dem Internationalen Markt gibt es wieder Leckereien aus aller Welt. Ein himmlisches Spektakel verspricht die internationale Ballon Sail mit leuchteten Ballons und bunten Feuerwerken.