Hamburg (dpa/lno). Flausch-Alarm an Hamburgs Gewässern: Zahlreiche Enten- und Gänsepaare haben Nachwuchs bekommen. Deshalb sind nun an einigen Gewässern viele Küken unterwegs. An einem Ort fällt es besonders auf.

Es piept und zirpt auf und an Hamburgs Gewässern. Zahlreiche Graugänse haben erfolgreich gebrütet und Junge bekommen. Vor allem rund um die Binnenalster und in den Parks sind deshalb im Moment mehrere Dutzend Gänseküken unterwegs. Konkrete Bestandszahlen gibt es der Hamburger Umweltbehörde nach aktuell nicht. „Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Zahl der urban brütenden Graugänse zugenommen hat“, sagte eine Behördensprecherin der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Dem Naturschutzbund (Nabu) Hamburg zufolge sind die Bestände zuletzt relativ stabil geblieben. „Um das Jahr 2000 herum gab es 144 Brutpaare, 2012 gab es dann schon 540 Brutpaare und in 2018 550 Brutpaare“, sagte ein Nabu-Sprecher der dpa. Es gebe also kurzfristig immer noch einen leicht steigenden Trend, aber längst nicht mehr so stark wie in den Jahren davor. „Man kann abschätzen, dass sich die Population nicht mehr allzu stark erhöhen wird, da der Lebensraum weitgehend besetzt ist. Es stehen nur begrenzte Brutmöglichkeiten und Nahrung zur Verfügung.“

Dass mittlerweile deutlich mehr Gänse in Hamburg leben als noch vor 20 Jahren, liegt auch daran, dass die Tiere von Menschen gefüttert werden - was Experten zufolge eigentlich nicht passieren sollte. Das hat mehrere Gründe, wie der Nabu erklärte. „Das gut gemeinte Füttern der Gänse und Höckerschwäne mit leider sehr nährstoffarmer Nahrung führt dazu, dass die Wasservögel mehr koten und das Wasser überdüngt wird.“ Deshalb wachsen massenhaft Algen und wenn die absterben, nimmt die Wasserqualität durch die Fäulnisprozesse enorm ab.

Außerdem seien Brot und dergleichen keine natürliche Nahrung für die Wassertiere. Das könne zu Gesundheitsschäden und Fehlbildungen bei den Vögeln führen. Ein dritter Nachteil ist dem Nabu zufolge, dass sich Krankheiten leichter ausbreiten können, wenn die Tiere so nah beieinander leben. In den vergangenen Monaten seit Herbst 2022 hatte beispielsweise auch die Vogelgrippe deshalb leichtes Spiel in Hamburg.