Hamburg (dpa/lno). Wollen Sie vielleicht den Sessel in Ihrem Wohnzimmer stehen haben, in dem schon Phil Collins gesessen haben könnte? In Hamburg werden bis Ende Juni sämtliche Gegenstände aus dem seit Ende 2022 geschlossenen Luxushotel im Levantehaus verkauft, darunter viele Schnäppchen.

Die Rolling Stones, Phil Collins oder Lady Gaga: Die Liste der Prominenten, die einst im Luxushotel im Hamburger Levantehaus abstiegen, ist lang. Da das Park Hyatt Hotel Ende 2022 geschlossen wurde, stehen nun sämtliche Möbel und Dekogegenstände aus 280 Gästezimmern und Suiten, Restaurant, Weinbar, Lounges, Lobby, Bibliothek und Büro zum Verkauf. Das beginnt bei den Kleiderbügeln, geht über Nachttischlampen, Sessel, Sofas und Stühle bis hin zu Boxspringbetten, Tresoren und Bügelbrettern mit Bügeleisen. Am ersten Verkaufstag im Hotel am Donnerstag kamen viele Menschen in die Hotellobby und griffen auch bei etlichen Schnäppchen beherzt zu. Teilweise reisten sie dabei mit großen Anhängern an und trugen Matratzen und Lounge-Möbel zur ihren Fahrzeugen.

Aber auch im Internet ist das Interesse groß. „Bei den Online-Bestellungen werden wir überrannt, da kommt minütlich eine Anfrage rein“, sagte Organisatorin Astrid Eilers der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Fast 400 Produkte sind in der Datenbank aufgelistet, die meisten davon in mehrfacher Ausführung. Die günstigsten Stücke sind Kleiderbügel im Wert von einem Euro.

Die Interessenten seien sehr bunt gemischt. „Vom Hartz-4-Empfänger bis zum Millionär ist hier alles dabei. Manche richten sich damit eine ganze Pension ein, andere kaufen nur ein Kopfkissen. Es sind ja nicht nur Schnäppchenjäger hier, sondern auch Designfreunde, die Unikate lieben.“ Das teuerste Stück der Verkaufsaktion ist den Angaben zufolge eine Designerlampe, die einst etwa 60.000 Euro gekostet hat. Sie ist nun für 2500 Euro zu haben.

Die Aktion läuft noch bis Ende Juni. „Alles, was nicht verkauft wurde, kommt dann in die Lager nach Berlin“, sagte Eilers. Die 44-Jährige verkauft bereits seit 20 Jahren das Mobiliar von Hotels. „Normalerweise wird das alles weggeworfen. Aber das ist zum Wegwerfen zu schade. Und so ist es für alle eine Win-win-Situation“, so Eilers, die von Kindesbeinen an Gebrauchtes einsammelt und weiter verkauft.