Kiel (dpa/lno). Von Hochsommer-Zahlen ist die Nebensaison noch weit weg, doch der Norden will sich immer mehr zum Ganzjahresziel für Touristen mausern. Die ersten Quartalszahlen sind insgesamt deutlich positiv, doch das gilt nicht für alle Orte.

Schleswig-Holstein entwickelt sich auch außerhalb der Hochsaison zunehmend zum Touristenmagneten. In den ersten drei Monaten des Jahres wurden im Norden in den Beherbergungsstätten mit mindestens zehn Betten und auf den Campingplätzen rund 1,25 Millionen Übernachtungen gezählt und damit 25,1 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Übernachtungen insgesamt stieg um 14,4 Prozent auf gut 4,4 Millionen. Damit wurden die Zahlen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 übertroffen.

Im März trafen im Norden 542.000 Übernachtungsgäste ein, 14,1 Prozent mehr als im gleichen Vorjahresmonat. Die Zahl der gebuchten Übernachtungen (1,92 Millionen) nahm um 7,5 Prozent zu.

Die Zahlen zeigten, dass Schleswig-Holstein auch in der Nebensaison als Reiseziel gefragt sei, kommentierte Tourismusminister Claus Ruhe Madsen (CDU). Allerdings sei das Volumen weiterhin noch deutlich geringer als in der Hauptsaison. „Dieses Zwischenergebnis zum Jahresbeginn ist ein positives Signal - sowohl an die Tourismusbranche mit ihren Zehntausenden Beschäftigten als auch an alle Verantwortlichen in der Politik.“ Es sei ein wichtiges Ziel der Tourismusstrategie des Landes, den Norden weiter als Ganzjahresdestination zu stärken. Um im Wettbewerb mit anderen Nah- und Fernzielen weiterhin bestehen zu können, seien engagierte Gastgeber, attraktive Angebote, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine flächendeckende Werbung für das Land erforderlich. „Wir freuen uns über den guten Start ins touristische Jahr, auch wenn nicht jeder Ort, nicht jede Region, nicht jeder Betrieb ein positives Ergebnis feststellen konnte“, sagte die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein, Bettina Bunge. In der Tat gab es im ersten Quartal auch negative Ausreißer: So verbuchten Städte wie Kiel, Flensburg und Neumünster bei den Übernachtungen erhebliche Zuwächse, einzelne Orte wie Travemünde, die Halligen Hooge und Langeneß sowie Strande bei Kiel auch klare Minuszahlen.