Kiel (dpa/lno). Das 3:4 im Nordderby zwischen Holstein Kiel und dem FC St. Pauli hat viel zu bieten. Verwirrung gibt es um ein vermeintliches Eigentor. Bei der Verabschiedung von elf Kielern wird es emotional.

Die Zuordnung der Torschützen im Nordderby von Holstein Kiel im Zweitliga-Nordderby gegen den FC St. Pauli sorgte auch bei Marcel Rapp für Verwirrung. „St. Pauli hat fünfmal aufs Tor geschossen, wir schießen zwei selber rein“, sagte der Holstein-Coach nach der 3:4-Niederlage der „Störche“ am Freitagabend. Der 44-Jährige ging davon aus, dass das 1:4 ein Eigentor von Mikkel Kirkeskov gewesen sei. Zu diesem Zeitpunkt war der Treffer aus der 74. Minute aber schon dem St. Paulianer Leart Paqarada gutgeschrieben worden.

Die 15 034 Zuschauer im ausverkauften Holstein-Stadion sahen zudem die Treffer von Steven Skrzybski (28./Foulelfmeter), Marco Komenda (78.) und Fabian Reese (90.+3) für Holstein sowie von Oladapo Afolayan (39. Minute) und Lukas Daschner (61.) für die Hamburger. Diese profitierten zudem von einem Eigentor von Hauke Wahl (53.). Die Zuschauer sahen vor allem eine packende Partie, die schon vor dem Anpfiff viele Emotionen geboten hatte.

Die Kieler verabschiedeten elf Spieler, die den Verein nach der Saison verlassen werden. Dazu gehörten in Fin Bartels und Wahl auch zwei ganz besondere Sympathieträger. Beide wurden bei der KSV ausgebildet, wurden zu Gesichtern des Clubs. Während Wahl angeblich vor einem Wechsel zum FC St. Pauli steht, beendet Bartels seine Karriere.

Außer seiner Verabschiedung und seinem Missgeschick beim Eigentor hatte Kiels Kapitän Hauke Wahl noch einen dritten Grund, um traurig zu sein. In der neunten Minute der Nachspielzeit sah der 29-Jährige seine zehnte Gelbe Karte und verpasst nun das Saisonfinale am 28. Mai bei Hannover 96. „Das tut schon weh, aber auf der anderen Seite habe ich dann mein letztes Spiel im Holstein-Stadion gemacht“, sagte Wahl.

Bei St. Pauli wird Oladapo Afolayan das letzte Heimspiel gegen den Karlsruher SC nicht mitmachen können. Der 25-Jährige sah die Gelb-Rote Karte, weil er nach einer Behandlung ohne Erlaubnis des Unparteiischen wieder das Feld betreten hatte. „Ich habe ein Zeichen des Schiedsrichters gesehen“, rechtfertigte sich der Angreifer.