Kiel (dpa/lno). Vor vier Jahren haben die Stadtwerke Kiel ihr Kohlekraftwerk aufgegeben. Ein neues Gaskraftwerk produziert seitdem Wärme und Strom. Der Abriss der alten Anlage ist für die Anwohner deutlich wahrnehmbar.

Im Rahmen des Abrisses des ehemaligen Gemeinschaftskraftwerks Kiel (GKK) sind am Sonntagnachmittag zwei Sprengungen durchgeführt worden. Es habe sich um sogenannte Schneidsprengungen an tragenden Teilen zweier Nebengebäude gehandelt, sagte GKK-Geschäftsführer Matthias Brock der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Es sei alles planmäßig über die Bühne gegangen. Zweimal sei ein lauter Knall zu hören gewesen. Die beiden Gebäude - die zu großen Teilen aus Stahl bestanden - fielen nach den Detonationen in sich zusammen.

Die Sprengungen des Schornsteins und des Kesselhauses werden laut dem Geschäftsführer erst später erfolgen, das Kesselhaus vermutlich Anfang Mai und der Schornstein Anfang Juni. Das Kohlekraftwerk hatte bis zum 31. März 2019 Strom und Fernwärme produziert und war dann stillgelegt worden. Anfang 2020 wurde ein neues Gasmotoren-Heizkraftwerk, das sogenannte Küstenkraftwerk, in Betrieb genommen.

Die Anwohner waren über die Sprengungen informiert worden. Aufgrund des kleinen Sprengradius sei der Betrieb des 300 Meter entfernten Küstenkraftwerks nicht eingeschränkt gewesen, mit dem Seehafen sei eine Abstimmung in Bezug auf die Uhrzeit getroffen worden, hieß es. Auch die Polizei in Kiel wurde eigenen Angaben nach vorab informiert. Maßnahmen - wie Sperrungen - waren aber nicht erforderlich.