Hamburg. Was es mit Prostata-Orgasmen auf sich hat, wie man das Frenulum liebkost und warum Männer sich mehr Zeit lassen sollten.

Das Thema der aktuellen Folge von „Ich frage für einen Freund“, dem Sex-Podcast für Erwachsene mit Journalist Hajo Schumacher und der Sexualtherapeutin Katrin Hinrichs, bringt die Expertin so auf den Punkt: „Heute wollen wir mal über Boosterzonen sprechen, also Körperregionen, deren Potenzial Sie vielleicht noch nicht kennen, die es sich aber zu entdecken lohnt.“

Sexualität: Mit diesen Tricks können Sie Ihren Mann im Bett überraschen

Ein vielversprechender Auftakt, denn Fakt ist, Massagen genießen die meisten Menschen. Unsere Haut ist von Kopf bis in die Zehenspitzen durchzogen von feinen Nervenenden, die jede Berührung wahrnehmen und die Reize weiterleiten. Belohnt werden wir von der Geburt an bis zum Lebensende im Idealfall mit Wohlgefühl, dass wir empfinden, wenn wir berührt werden.

Und dann gibt es Bereiche, die noch ein bisschen feinfühliger sind, sind als andere. Um die soll es heute gehen. Denn es kommt nicht nur darauf an, die richtigen Stellen zu berühren, sondern auch auf die Art und Weise, wie sie angefasst werden. Berührt der Partner oder die Partnerin eine eigentlich erogene Zone zum falschen Zeitpunkt oder zu intensiv, kann das im schlimmsten Fall statt zu Ekstase zu Frust und Ekelgefühlen führen.

Damit das nicht passiert, versprechen die Experten Aufklärung. Ganz wichtig vorab: Jeder Körper und jede Empfindung ist einzigartig, welche Berührungen einen Menschen erregen, ist damit sehr individuell. Was den einen oder die eine antörnt, kann andere völlig kalt lassen oder gar als unangenehm empfunden werden.

Wo genau sich ihre G-Zone befindet, muss jede Frau selbst herausfinden

Zunächst bringt Journalist Schumacher das Gespräch auf die Gräfenberg-Zone, benannt nach dem deutschen Gynäkologen Ernest Gräfenberg und besser bekannt als G-Punkt. Um diesen ominösen Lustpunkt der Frauen, der sich mutmaßlich wenige Zentimeter vom Scheideneingang entfernt an der Scheidenwand befindet, ranken sich einige Mythen.

„Gibt es den wirklich?“, möchte Schumacher wissen. „Ja!“, sagt Katrin Hinrichs und erklärt: „Diese Zone mit erektilen Drüsen ist ein sehr empfindsamer Bereich in der Vagina. Er ist nicht ganz leicht zu finden. Das geht am besten, wenn sich die Frau auf den Rücken legt und ein oder zwei Finger in die Vagina einführt. In Richtung Bauchdecke lässt sich geriffeltes Gewebe ertasten.“ Mit ein bisschen Übung lasse sich herausfinden, wie man die Zone am besten stimulieren könne.

Die Erregung bei Frauen steigt langsamer

Eine weitere Region, die manchen Frauen viel Lust verschaffen kann, liegt tief in der Vagina, rund um den Muttermund. Da Frauen diese Zone kaum selbst stimulieren können, empfiehlt die Expertin gewissermaßen in einem Partnerprojekt, den Penis zu Hilfe zu nehmen. „Aber vorsichtig“, warnt Katrin Hinrichs, „für manche Frauen ist die Berührung des Muttermundes schmerzhaft.“

Dass Brustwarzen zu den erogenen Zonen bei beiden Geschlechtern zählen, dürfte weithin bekannt sein. Damit sie aber ihr vollständiges Lustpotenzial entfalten können, rät die Expertin vor allem Männern dazu, das nächste Mal im Bett das Tempo rauszunehmen, bevor die Nippel ins Spiel kommen.

Nicht die Berührung allein löse die Erregung aus, sondern das Begehren müsse schon geweckt sein, räumt die Sexualtherapeutin mit einem Trugschluss auf. Erst wenn die Frau sozusagen auf Betriebstemperatur sei, könne sie die Liebkosungen der Brustwarzen vollends genießen.

Unbekannte Lustpunkte beim Mann? Das Frenulum

Auch bei Männern gibt es Körperregionen, die gelegentlich übersehen werden, wenn es zur Sache geht, die aber durchaus dem ein oder anderen, wenn sie stimuliert werden, sehr angenehme Gefühle bescheren können. Das Frenulum sei beispielsweise solch ein Boosterpunkt. Dabei handelt es sich um das Vorhautbändchen, das Eichel und Vorhaut verbindet. „Wird das mit weicher Zunge oder mit den Fingern ganz sanft massiert, kann es wahre Freude machen“, verspricht Katrin Hinrichs.

Ausprobieren könnten Paare auch mal eine Dammmassage, ausgeführt mit sanftem Druck. Ganz nebenbei wird so auch die Prostata aktiviert, was viele Männer erregend finden. Im Podcast verrät Katrin Hinrichs mehr über den sogenannten Prostata-Orgasmus und beantwortet die Frage von Hajo Schumacher, ob regelmäßiger Sex sich positiv in der Vorsorge vor Prostatakrebs auswirke.

Sexualität: Mit diesen Tricks können Sie Ihren Mann im Bett überraschen

Abschließend geben die Experten in dieser Folge noch Tipps und Tricks weiter, die mit wenig Aufwand das Liebesleben aller Paare aufregender machen können. Was denn so? „Das gute alte Knutschen!“, empfiehlt Katrin Hinrichs und zählt auf: „Es entspannt den ganzen Körper, bringt das Herz-Kreislaufsystem auf Touren und sorgt für eine bessere Durchblutung des Beckenbodens.“

Auch gut geeignet, um einander in Stimmung zu bringen, ist gemeinsam Flüstern. Es ist sexy, schafft sofort Intimität und – der Weg vom Ohr ins Lustzentrum des Gehirns ist wirklich kurz – kann zu einem akutem Anfall von Schmetterlingen im Bauch führen, auch in langjährigen Beziehungen. Probieren Sie es aus!