Kiel (dpa/lno). Schleswig-Holsteins Polizei hat im vergangenen Jahr 295 Hassdelikte im Zusammenhang mit politisch motivierter Kriminalität aus dem rechten Spektrum registriert. Dies geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage des SPD-Innenpolitikers Niclas Dürbrook hervor. 2021 gab es 309 Fälle. Zuvor hatten die „Lübecker Nachrichten“ berichtet.

Schleswig-Holsteins Polizei hat im vergangenen Jahr 295 Hassdelikte im Zusammenhang mit politisch motivierter Kriminalität aus dem rechten Spektrum registriert. Dies geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage des SPD-Innenpolitikers Niclas Dürbrook hervor. 2021 gab es 309 Fälle. Zuvor hatten die „Lübecker Nachrichten“ berichtet.

Laut Dürbrook zeigen die Erfahrungen: „Wenn wir die Prävention und nicht nur die Strafverfolgung stärken, erfahren wir mehr und können gezielter handeln.“ Er verwies auf die zentrale Ansprechstelle der Polizei für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans-, inter- und queere Menschen. „Genau solche niedrigschwelligen Angebote müssen verstärkt werden. Das hilft auch dabei, die Polizei noch besser für diese Themen zu sensibilisieren.“ Ziel müsse sein, das Dunkelfeld auszuleuchten und Opfer solcher Delikte zu stärken.

„Ein ganz großer Anteil der Fälle findet in der realen Welt statt“, sagte Ministeriumssprecherin Jana Reuter. Die Polizei gehe von einem großen Dunkelfeld aus, weil Delikte im Internet weniger oft von den Betroffenen zur Anzeige gebracht würden.

Zu Hasskriminalität gehören Straftaten gegen Menschen wegen deren politischer Einstellung, Nationalität, Volkszugehörigkeit, Rasse, Hautfarbe, Religion, Weltanschauung, Herkunft oder deren äußerer Erscheinung, Behinderung, sexuellen Orientierung, Identität oder gesellschaftlichen Status. Dazu zählen auch Taten gegen eine Institution oder Sache in diesem Zusammenhang.

Wie aus der Antwort des Ministeriums hervorgeht, registrierte die Polizei 2022 fünf antisemitische Straftaten, die nicht in die Kategorie Hassdelikte fielen. Der Verfassungsschutzbericht wies für 2021 im Norden insgesamt 667 Fälle politisch motivierter Kriminalität von rechts aus (2020: 663 Fälle). Der Bericht für 2022 liegt noch nicht vor.