Kiel (dpa/lno). Die Opposition hat der Regierung in Kiel vorgeworfen, Eltern zu wenig von den Kosten für den Schulbesuch ihrer Kinder zu entlasten. SPD, FDP und SSW kritisierten am Donnerstag im Landtag, Schwarz-Grün engagiere sich nicht ausreichend für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit. Die Bildungspolitik der CDU sei „auf den Hund gekommen“, sagte FDP-Fraktionschef Christopher Vogt.

Die Opposition hat der Regierung in Kiel vorgeworfen, Eltern zu wenig von den Kosten für den Schulbesuch ihrer Kinder zu entlasten. SPD, FDP und SSW kritisierten am Donnerstag im Landtag, Schwarz-Grün engagiere sich nicht ausreichend für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit. Die Bildungspolitik der CDU sei „auf den Hund gekommen“, sagte FDP-Fraktionschef Christopher Vogt.

„Die Begrenzung der Schulkosten ist unser gemeinsames Ziel“, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Bund und Land hätten notwendige Entlastungen in Pandemie und Energiekrise für alle Familien auf den Weg gebracht. Der Alltag sei für viele zum finanziellen Kraftakt geworden. Bildungsgerechtigkeit sei aber nicht nur eine Frage des Geldes. Sie erfordere richtige systemische Weichenstellungen.

„Ungleiches darf nicht gleich behandelt werden“, sagte Prien. Das Verhältnis zwischen Eigenverantwortung und Solidarität müsse immer gewahrt bleiben. Der Staat könne nicht alles leisten, helfe Familien aber mit Kinderzuschlägen und Kinderboni sowie höherem Kindergeld und -freibetrag. Und das Land unterstütze mit einem Programm Schulen „in besonders herausfordernden Lagen“.

Der SPD-Politiker Martin Habersaat kritisierte fehlende Angaben der Regierung zu Schulkosten. „Sie wollen die Zahlen gar nicht wissen“, sagte er. Zu dem Thema hatten SPD und SSW eine Große Anfrage gestellt. Die Regierung geht auf Basis früherer Erhebungen davon aus, dass Eltern knapp 1000 Euro pro Kind und Schuljahr ausgeben, gut 300 Euro davon für Fahrtkosten, Schulessen und Nachmittagsbetreuung.

Allein durch Preissteigerungen seit 2016 sei man heute bei 1200 Euro, digitales Lernen komme noch dazu, meinte Habersaat. Seit 2016 habe das Land nichts zur Entlastung von Familien mit schulpflichtigen Kindern getan, kritisierte Jette Waldinger-Thiering. Diese Regierung habe kein Interesse an Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit.