Kiel. Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt hat drei Zonen mit einer Fläche von 193.000 Hektar für potenziell geeignet für einen Nationalpark Ostsee vorgeschlagen. „Mir persönlich ist dies ein ganz wichtiges Anliegen“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag. „Der Ostsee geht es schlecht.“ Das Meer habe vielfältige Probleme.

Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt hat drei Zonen mit einer Fläche von 193.000 Hektar für potenziell geeignet für einen Nationalpark Ostsee vorgeschlagen. „Mir persönlich ist dies ein ganz wichtiges Anliegen“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag. „Der Ostsee geht es schlecht.“ Das Meer habe vielfältige Probleme.

Das Land wolle die Menschen und die Verbände frühzeitig mit einbeziehen, sagte Goldschmidt. Die politische Entscheidung über einen möglichen Nationalpark werde erst 2024 fallen. Zur Auftaktveranstaltung des Konsultationsprozesses in Kiel wurden am Dienstagabend mehr als 300 Menschen erwartet.

„Ich nehme positives Interesse wahr“, sagte Goldschmidt. Als Gebiete schweben ihm die Flensburger Förde bis zur Schleimündung, die südliche Eckernförder Bucht und die östliche Kieler Bucht bis östlich von Fehmarn vor. Die dortigen Potenzialflächen betragen zusammen 193.000 Hektar - zum Vergleich: Der Nationalpark Wattenmeer umfasst an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste 441.500 Hektar und ist damit doppelt so groß wie alle potenziellen Flächen an der Ostsee.

Ausgenommen von Goldschmidts Plänen ist die Lübecker Bucht, weil dort ein starker Fokus auf dem Tourismus liegt. Widerstand erwartet der Grüne vor allem von den Landwirten. Die Felder an der Ostseeküste seien aber gar nicht Teil der Nationalparkpläne. In der Kernzone, deren Anteil zum Start weniger als 50 Prozent betragen dürfe, soll keine Fischerei erlaubt sein. Die Probleme der Fischer lägen nicht im Naturschutz begründet, sondern im Umstand nur noch geringer Fischvorkommen, sagte Goldschmidt.

Zum Suchraum für den Nationalpark gehören vor allem bestehende Schutzgebiete in der Ostsee und an der Küste. Zu den Ausnahmen an Land gehören die Geltinger Birk und die Sehlendorfer Binnenseen. Das Ministerium will in sechs Workshops das Gespräch mit Fischerei, Landwirtschaft und auch Wassersportlern suchen. Unklar ist beispielsweise, ob in der Kernzone eines Nationalparks Surfen möglich sein wird. „Ich bin überzeugt davon, dass wir den Prozess so gestalten können, dass am Ende alle Seiten von einem Nationalpark profitieren“, sagte Goldschmidt.