Kiel (dpa/lno). Er bezeichnete sich schon im ersten Prozess als unschuldig. Jetzt steht in Kiel erneut ein ehemaliger Leiter einer Jugendhilfeeinrichtung in Cuxhaven wegen schwerer sexueller Übergriffe vor Gericht.

Wegen des Verdachts auf schweren sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung von drei Kindern und Schutzbefohlenen in 35 Fällen muss sich ab Montag ein ehemaliger Leiter einer Jugendeinrichtung in Cuxhaven erneut vor dem Kieler Landgericht verantworten. Ein erster Prozess gegen den Mann war Anfang September 2019 nach wenigen Tagen geplatzt, weil ein aussagepsychologisches Gutachten eingeholt werden sollte.

Die Anklage gegen den damals 46-Jährigen aus dem Kreis Segeberg umfasste zunächst 17 Fälle. 13 Fälle davon wurden als schwerer Kindesmissbrauch, zwei auch als Vergewaltigung gewertet. Betroffen waren demnach zwei Kinder der ehemaligen Lebensgefährtin. Inzwischen legt die Behörde dem Mann in einer zweiten Anklage weitere 18 Vorwürfe zur Last. Dabei geht es nach Gerichtsangaben um sexuellen Missbrauch, zum Teil tateinheitlich mit Vergewaltigung eines Schutzbefohlenen. Dabei soll es sich ebenfalls um ein Kind der Ex-Lebensgefährtin handeln.

Die Verteidigung weist alle Vorwürfe gegen den Angeklagten zurück. Der angeklagte Tatzeitraum umfasst inzwischen nicht nur die Jahre 2013 bis 2018, sondern reicht bis 2020. Das Gericht hat insgesamt 30 Verhandlungstage festgesetzt. Das Urteil könnte demnach Ende August verkündet werden.