Kapstadt. Die erste Woche der zweiten Etappe im Ocean Race ist absolviert: Nach dem letzten Platz auf Etappe eins führen der Berliner Skipper Robert Stanjek und Team Guyot die Flotte auf Kurs Kapstadt an.

Gute Zeiten für Team Guyot, schwere für Boris Herrmanns Team Malizia: Nach der ersten Woche der zweiten Etappe der Weltumseglung führt das deutsch-französische Guyot Environnement - Team Europe die Ocean-Race-Flotte auf Kurs Kapstadt an. Nach Kreuzen des Äquators sind alle fünf Boote bereits in der südliche Hemisphäre. Am Morgen des siebten Tages auf See hatte sich Team Guyot einen Vorsprung von fast 70 Seemeilen vor Kevin Escoffiers Team Holcim - PRB mit Susann Beucke aus Strande erarbeitet. Team Malizia rang ohne den verletzt in Kapstadt wartenden Herrmann und mit Skipper Will Harris bei knapp 170 Seemeilen Rückstand als Schlusslicht um Anschluss ans Feld.

Hinter dem bisherigen Guyot-Erfolg auf Etappe zwei von den Kapverden nach Kapstadt steckt die gute Positionierung der schwarz-grünen Jacht. Während die anderen Crews im mehrtägigen Flautenpoker im Kalmengürtel um den Äquator weiter westlich ihr Glück und mehr Wind gesucht hatte, blieb das Guyot-Team dichter an der direkten Kurslinie nach Kapstadt. „Unser Team hat dabei sehr präzise Arbeit geleistet“, sagte der 41-jährige Berliner Robert Stanjek. Und weiter: „Schaut man sich das Tracking an, sehen die gesegelten Kurse der anderen Boote mit ein paar Halsen und Anpassungswinkeln viel nervöser aus als unserer. Wir haben versucht, jeden Meter in Vorwärtsbewegung nach Süden zu investieren.“

Für erfrischende Abwechslung im heißen Revier rund um den nullten Breitengrad hatten zuvor die Äquatortaufen jener Segler und Seglerinnen gesorgt, die erstmals in die südliche Hemisphäre fuhren. Auch Robert Stanjek und Team Guyots Berliner Vorschiffsmann Phillip Kasüske mussten sich mit scheußlichem Gebräu aus Flüssigkeiten von Bord einreiben, von Neptun alias Navigator Seb Sebastien prüfen und von Team-Kameradin Anne-Claire Le Berre die Haare abschneiden lassen.

Das Feld wird in den Passatwinden auf dem Südatlantik zunehmend schneller. „Es herrschen optimale Bedingungen für uns, wir sind mit super Geschwindigkeiten unterwegs“, vermeldete Stanjek am Mittwoch.