Hamburg (dpa/lno). Fast drei Jahre lang ging es in Bussen und Bahnen in Hamburg nur mit Maske. Damit ist nun Schluss. Und mit Auslaufen der 80. Eindämmungsverordnung des Senats fällt auch die Isolationspflicht weg. Nur in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen gibt es noch Einschränkungen.

Nach Auslaufen der letzten Hamburger Corona-Eindämmungsverordnung um Mitternacht ist seit Mittwoch die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr der Hansestadt passé. Erstmals seit fast drei Jahren können die Hamburgerinnen und Hamburger damit wieder maskenlos in Bussen und Bahnen fahren.

Ein erster Eindruck der Kollegen vor Ort sei, dass viele in der S-Bahn ohne Maske unterwegs gewesen seien, aber einige sie noch aufhatten, sagte eine Bahnsprecherin am Nachmittag. U-Bahnen und Hochbahn-Busse fuhren am Mittwoch wegen eines Warnstreiks nicht.

Während die Maskenpflicht in Schleswig-Holstein bereits zum Jahreswechsel weggefallen war, wird sie in Niedersachsen und im bundesweiten Fernverkehr der Bahn erst einen Tag später als in Hamburg aufgehoben. Ab Donnerstag „können dann alle Busse, Bahnen und Fähren im gesamten HVV-Gebiet wieder ohne Maske genutzt werden“, teilte der Verkehrsverbund mit.

Neben der Maskenpflicht ist in Hamburg am Mittwoch auch die Isolationspflicht weggefallen, laut der sich Menschen bislang im Falle einer Corona-Infektion für fünf Tage selbst isolieren mussten. In Arztpraxen müssen Patienten nach dem Infektionsschutzgesetz des Bundes aber weiterhin Maske tragen. Gleiches gilt für Besucher in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, die zusätzlich auch noch einen negativen Corona-Test brauchen.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde hat sich die Infektionslage in Hamburg in den vergangenen Wochen weiter entspannt. Die Infektionszahlen seien rückläufig. „Nach fast drei Jahren Pandemie befinden wir uns nun in einer neuen Phase, in der wir vor allem auf die Eigenverantwortlichkeit der Hamburgerinnen und Hamburger setzen“, sagte Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD). „Damit kann jede und jeder für sich entscheiden, wann das Tragen einer Maske sinnvoll ist. Zudem gilt nicht nur für Infektionen mit dem Coronavirus: Wer krank ist, bleibt zu Hause.“

Senatssprecher Marcel Schweitzer sprach von einer „historischen Nacht“, in der die Maskenpflicht falle. Niedrige Infektionsraten bei gleichzeitig hohem Infektionsschutz der Bevölkerung hätten dazu geführt, dass die 80. Eindämmungsverordnung seit dem 2. April 2020 auch die letzte gewesen sei. Zugleich erinnerte er daran, dass in dieser Zeit auch 3515 Menschen in Hamburg ihr Leben verloren hätten, „weil sie gestorben sind an Corona oder mit Corona“.