Hamburg (dpa/lno). Befristete Arbeitsverträge und endende Projektlaufzeiten lassen die Zahl der Arbeitslosen zu Beginn des Jahres steigen. Aber auch die Beschäftigung klettert auf einen neuen Höchststand.

Die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg ist zu Jahresbeginn gestiegen. Im Januar erhöhte sie sich im Vergleich zum Vormonat um fast 4100 oder 5,5 Prozent auf 78.800, wie der Chef der Hamburger Agentur für Arbeit, Sönke Fock, am Dienstag sagte. Im Januar zählte die Arbeitsagentur 73.665 Arbeitslose und damit 5144 oder 7,0 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Arbeitslosenquote stieg auf 7,3 Prozent, im Vormonat lag sie bei 6,9 und im Januar 2022 bei 6,8 Prozent. „Befristete Arbeitsverträge, endende Projektlaufzeiten oder aber klassische Entlassungen zum Jahresende lassen den Bestand der gemeldeten Arbeitslosen zu Beginn des Jahres hochschnellen“, sagte Fock.

Gleichzeitig stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Im November waren 1.062.000 Männer und Frauen in Hamburger Betrieben und Unternehmen beschäftigt. Dies sei erneut der höchste jemals ausgewiesene Wert in Hamburg und ein Plus von 4600 oder 0,4 Prozent zum Vormonat. Im Jahresvergleich stieg die Gesamtbeschäftigung sogar um 3 Prozent, was absolut ein Aufbau von 30.600 Arbeitsplätzen bedeute. Auf Bundesebene wuchs die Beschäftigung um 1,4 Prozent.

Mit der Arbeitnehmerüberlassung steche ein Wirtschaftsabschnitt besonders heraus, denn der Anstieg sei mit 10,8 Prozent (entspricht 2700 Jobs) nicht nur zweistellig, sondern auch richtungsweisend, sagte Fock. So sei die Arbeitnehmerüberlassung ein Frühindikator für anstehende Veränderungen in anderen Wirtschaftsbereichen. Steige die Anzahl der Beschäftigten dort, werden diese zeitversetzt, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit von den entleihenden Unternehmen übernommen.

Deutlich gestiegen ist die Beschäftigung auch im Gastgewerbe (+6,1 Prozent), der Industrie (+3,7 Prozent), dem Baugewerbe (+2,8 Prozent) und erneut sehr stark im Wirtschaftssegment Information und Kommunikation mit einem Plus von 5200 Beschäftigten (+7,3 Prozent).

Zu Beginn des Jahres appellierte Fock an Jugendliche, sich über Ausbildungsberufe beraten zu lassen. „Junge Leute, die ihren beruflichen Einstieg über eine Berufsausbildung suchen oder aber darüber nachdenken, haben besonders gute Chancen“, sagte Fock. Insbesondere Eltern und Lehrkräfte sollten ihre Kinder und Schüler auf die zahlreichen Beratungsangebote aufmerksam machen.