Hamburg (dpa/lno). Einmal im Jahr zählen die Mitarbeiter des Hamburg Dungeons in ihren dunklen Kellern und Gewölben durch. Dann wird Inventur gemacht. Dabei wird nicht nur der Verbrauch von Abschminktüchern und Haarspray dokumentiert. Auch skurrile und eklige Fakten kommen ins Protokoll.

Das Hamburg Dungeon ist nichts für schwache Nerven. Das beweist auch die Inventurliste der Touristenattraktion in der Hamburger Speicherstadt. Denn dort finden sich neben Kostümen, Abschminktüchern, Haarspray und Perücken auch durchaus skurrile Gegenstände. So wurden im vergangenen Jahr exakt 61 Liter Krustenblut verwendet, wie aus der Liste des Hamburg Dungeons hervorgeht. Auch wurden 47 Kilogramm „Kotzestreu“ für in Mitleidenschaft gezogene Besucher verbraucht.

Außerdem haben zahlreiche Besucher auf ihrer Flucht ihre Schuhe verloren. 52 mussten demnach wieder eingesammelt werden. Weitere Zahlen aus der Inventur-Bilanz für 2022: 27 durch verirrte Besucher zerbrochene Spiegel, 254 getürmte Gäste, 498 Kilogramm Make-up, 138 Flaschen Haarspray und 253 zerlatschte Schuhe.

Die Auswertung zeigt auch: Nach der Corona-Delle kommen wieder mehr Besucher ins Hamburg Dungeon. Eine entsprechend positive Bilanz hat deshalb auch Betriebsleiterin Miriam Wolframm nach der Inventur gezogen. „Wir blicken alles in allem zufrieden auf das vergangene Jahr zurück, das es uns anfangs mit vielen Einschränkungen noch so schwer gemacht hat. Wir konnten fast an die Besucherzahlen von 2019 anknüpfen.“ Fast 150.000 Shows hatten die 53 Schauspieler in 2022 gespielt, Tausende Zuschauer hatten die gruseligen Themenführungen mitgemacht. Konkrete Zahlen nannte das Unternehmen nicht.

Die grausamen Zustände im historischen Gängeviertel, Störtebekers Hinrichtung, Geschichten aus dem Knast Santa Fu oder seit 2022 auch die Sturmflut von 1717 - das Hamburg Dungeon erzählt seit mehr als 20 Jahren die dunklen Seiten der Stadtgeschichte auf eine schaurig-komische Art.